Mit wem chattet meine Tochter? Ist mein Sohn das nächste Mobbing-Opfer? Seit es Facebook und Co. gibt, ist es für Eltern schwierig geworden, Bescheid zu wissen, was der Nachwuchs im Internet macht.
Kommt dazu, dass Kinder und Jugendliche oft nicht genau wissen, welche Gefahren mit Social Media zusammenhängen. Viele stellen offenherzige Bilder auf die Plattformen, posten unüberlegte Äusserungen oder lassen ihre Profile für alle Welt einsehbar.
Esther Burri arbeitet für die Organisation zischtig.ch und berät Eltern und Schüler im Umgang mit dem Internet. «Jugendliche sind sich oft nicht bewusst, wie öffentlich das Internet eigentlich ist», sagt sie.
Ein reflektierter Umgang sei nur bei sehr wenigen der Fall, da die Konsequenzen sehr schwierig einzuschätzen seien, so Burri. «Wichtig ist vor allem, dass sich Erwachsene bewusst sind, dass sie ein Vorbild sind». Die Erziehung der Jungen beginnt also mit dem Hinterfragen der eigenen Online-Gewohnheiten.
Dialog und Grenzen
Technische Barrieren bringen nur bedingt etwas, findet Burri. Sie sagt aber: «Es gibt Kinder, die Grenzen brauchen, weil sie sonst mit der grenzenlosen Freiheit überfordert wären. Gerade im Jugendalter ist man manchmal froh, wenn man Eltern hat, die gewisse Situationen verhindern».
Eine Altersgrenze für den Start auf sozialen Medien gibt es nicht, sagt die Expertin. «Kinder sollten sich dann mit Facebook, Twitter oder anderen Plattformen befassen, wenn sie sich dafür interessieren».
Wichtig sei es, die Kinder darin zu begleiten und den Dialog zu pflegen.«Mit einem Kind diskutieren und eintauchen in die Welt von Social Media ist sehr sinnvoll.»