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Openair Frauenfeld 2018 Openair Frauenfeld – du bist doch nicht ganz dicht!

Festivalbesucher, die sich nicht für die auftretenden Bands interessieren. Grosse Bands, die es nicht schaffen, die Leute aus der Reserve zu locken. Volle Party-Zelte, während dem Weltstars auf der Bühne stehen. Das kennen wir von vielen Festivals. In Frauenfeld ist das anders. Richtig anders.

Liebes Openair Frauenfeld

Du bist doch nicht ganz dicht. Was bei dir Jahr für Jahr abgeht, ist abgefahren. Andere Festivals wagen es nicht einmal davon zu träumen, ein Publikum zu haben, wie du es hast. Andere Festivals würden die Energie deiner von Rap begeisterten Meute vielleicht nicht einmal verkraften.

RESPEKT vor über 50'000 Nasen und 100'000 Ohren! Ihr feiert eure Stars nicht nur. Ihr tragt sie nicht nur durch ihre Shows: Ihr singt auch noch beinahe jedes einzelne Wort mit. Und zwar völlig egal, ob da jemand auf der Bühne einen legendären Hit zum Besten gibt oder gerade die Lyrics seiner neusten Single ins Mikro rappt. Ihr seid dabei. Ihr kennt euch aus. Ihr seid Cracks und Weltklasse-Fans!

Und NEIN, liebe Leute. Das ist nicht selbstverständlich. Das ist ganz grosses Festivalsommer-Kino. Kein Wunder lieben die Künstlerinnen und Künstler Frauenfeld. Denn, ihr liebt euer Frauenfeld und gebt sogar dann Vollgas, wenn es auf der Bühne mal lauwarm zu- und hergeht.

Ich weiss. Ihr braucht niemanden, der euch sagt, dass ihr ausserordentlich seid. Ich sags trotzdem: IHR SEID GROSSARTIG.

Bevor ihr jetzt zusammenbrecht, unter der Last meiner Begeisterung für eure Festival-Laune: Was ich nicht verstehe ist, wie ihr French Montana so abfeiern konntet. Der Faulpelz hat euch im Hochzeits-DJ-Stil mit Nirvana, House Of Pain oder gar La Bouche beschallt – und ihr habt ihn dafür mit Liebe überschüttet. Das übersteigt mein Fassungsvermögen.

Wollt ihr einfach feiern? Vorallem euch selbst? Seid ihr vielleicht gar nicht so kritisch und anspruchsvoll, wie ich angenommen habe? Ich weiss es nicht und setze an dieser Stelle ein Fragezeichen. Hier: ?

Für den ganzen Rest gibt es ein ! und ein ! und noch ein ! PUNKT

Autor: Gregi Sigrist

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Gregi Sigrist ist Musikjournalist der Fachredaktion Musik Pop/Rock von Schweizer Radio und Fernsehen. Im Musik-Blog schaut er auf, unter und hinter aktuelle Musikthemen und ihre Nebengeräusche.

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