Bisher war mir die Laser-Welt total fremd. Ich muss zwar bei der ein oder anderen Tätowierung, welche ich vor 10 Jahren gemacht habe, schmunzeln. Aber wegmachen wollte ich sie noch nie, die gehören mittlerweile einfach zu mir. Viele haben aber in dieser Hinsicht ein ganz anderes Empfinden. Zeit also, auch diese Welt kennenzulernen.
Das Laser-Business floriert
Sezin Weyeneth eröffnete zusammen mit ihrem Ehemann anfangs Oktober 2016 das Laserstudio «WA Laser» . Bevor sie überhaupt die ersten Flyer druckten und noch nicht mal Eröffnung feierten, hatten sie ein Dutzend Termine.
«Viele Leute lassen sich unüberlegt tätowieren, einfach weil sie wissen, dass sie es ja wieder weglasern können», erzählt mir Sezin, «besonders in den Ferien lassen sich viele zu einer Spontan-Tätowierung hinreissen, welche im Nachhinein bereut wird». Und dann sind sie und ihr Mann am Zug.
Wie funktioniert das Lasern eigentlich?
Das Tattoo-Weglasern funktioniert durch Hitze. Die Pigmente der Tätowierung werden verbrannt: Der Laserstrahl sucht sich den dunkelsten Punkt der Haut, also die Tätowierung. Durch die Hitze des Laserstrahls explodieren die Pigmente und werden dann vom Körper abgetragen. Unmittelbar nach dem Lasern entsteht eine weisse Schicht auf der Haut, der sogenannte Popkorn-Effekt. Viele freuen sich dann und meinen, dass das Tattoo bereits weg ist, doch diese weisse Schicht verschwindet wieder. Bis eine Tätowierung komplett weg ist, benötigt es im Schnitt zwischen 6 und 10 Sitzungen.
Was zu beachten ist: Man sollte nie länger als eine halbe Stunde lasern, das würden die Lymphknoten nicht vertragen und sich verkrampfen. Den Laser-Schmerz, muss man ertragen können, dieser ist massiv stärker wie beim Tätowieren selber. Sezin hat in ihrem Studio einen speziellen Hautkühler, welcher die Prozedur erleichtert.
Grosses Thema: Lasern wegen neuer Tätowierung
Sanem Apaydin ist die Schwester von Sezin, ich begleite sie zum Lasertermin. Sie hat sieben Sterne tätowiert, welche hinten bei der Schulter anfangen und bis vorne zum Schlüsselbein reichen. Sie sollen nicht weg, weil sie Sanem nicht mehr gefallen, sondern weil sie ein neues Projekt für den gesamten Rücken im Kopf hat. Die Sterne passen nicht ins Konzept und Sanem braucht den Platz. Darum muss die Sternen-Tätowierung dran glauben. Das ist typisch für viele Lasertermine momentan: Vermehrt werden Tattoos weggelasert, einfach weil ein neues Bild darüber soll, meist ist es etwas Grösseres.