Die Arbeit des Hilfswerks HEKS im Libanon
Die Situation im Libanon ist prekär. Aus dem kriegsgeplagten Nachbarland Syrien sind in den vergangenen Jahren ungefähr 1,5 Millionen Menschen über die Grenze in den Libanon geflüchtet. Das entspricht mehr als einem Viertel der libanesischen Bevölkerung. Im Libanon hat es kaum noch Wohnraum: Die Flüchtlinge leben in Camps, in Garagen, in halb fertiggestellten Häusern oder in Schiffscontainern. Weil die Mieten sehr hoch sind, bleibt kaum Geld übrig fürs tägliche Leben.
«JRZ» 2014
Konkrete Hilfe durch «cash assistance»
Das Schweizer Hilfswerk HEKS hat im Libanon deshalb das Projekt «cash assistance» lanciert. Die Flüchtlingsfamilien erhalten eine Bankkarte, welche monatlich mit 50 US-Dollar aufgeladen wird. Damit können sich die Flüchtlinge Nahrungsmittel oder Medikamente kaufen oder die Miete bezahlen. Zudem erhalten sie Gutscheine, um Brennmaterial für die Öfen oder warme Decken zu kaufen. Mit dem System «cash assistance» konnten bisher 1200 syrische Flüchtlingsfamilien sowie 400 bedürftige Gastfamilien, die Flüchtlinge aufgenommen haben, unterstützt werden.
- Für das Projekt «cash assistance» erhält das Schweizer Hilfswerk HEKS eine halbe Million Franken von der JRZ-Spendenaktion «Familien auf der Flucht».
Die Arbeit von Solidar Suisse im Libanon
Der Bürgerkrieg in Syrien hat in den letzten Jahren rund 200'000 Todesopfer gefordert. Laut Schätzungen der UNO befinden sich innerhalb Syriens mehr als sechs Millionen Menschen auf der Flucht. Fast vier Millionen Menschen sind in die Nachbarländer Jordanien, Irak, Türkei und in den Libanon geflohen, wo die Situation besonders prekär ist.
Notunterkünfte und das Nötigste zum leben
Um diesen Menschen zu helfen, leistet das Schweizer Hilfswerk Solidar Suisse Nothilfe vor Ort: Das Hilfswerk hat – gemeinsam mit dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR – Notunterkünfte gebaut und die Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln versorgt. Nun will Solidar Suisse eine langfristige Lösung mit Flüchtlingsfamilien suchen.
Renovierte Häuser und niedrige Mieten
Den Besitzern von geeigneten unfertigen Häusern im Libanon wird ein Vertrag angeboten, der es Solidar Suisse erlaubt, das Haus instand zu setzen. Im Gegenzug wird von den Besitzern verlangt, dass sie die Höhe der Miete reduzieren. Häuser, in denen bereits Flüchtlinge wohnen und die sich in einem schlechten Zustand befinden, sollen renoviert werden. So kann die Zahl der Unterkünfte erhöht werden. Gleichzeitig müssen die Flüchtlinge nicht mehr so viel Miete zahlen.
- Das Projekt von Solidar Suisse wird mit 324'000 Franken aus dem «JRZ»-Topf für Familien auf der Flucht unterstützt.
Die Arbeit von Medair im Südsudan
Der Südsudan wurde 2011 ein unabhängiger Staat und die Bevölkerung hatte erstmals wieder Hoffnung. Diese ist aber mittlerweile wieder verfolgen. Ein neuer Bürgerkrieg ist ausgebrochen. Bei Stammeskämpfen zwischen ethnischen Gruppen wurden bereits Tausende getötet. Rund 1,3 Millionen Menschen wurden aus ihren Dörfern vertrieben. Zudem waren noch vor Ausbruch des Bürgerkriegs tausende Menschen aus dem Sudan in den Südsudan geflüchtet – und befinden sich nun plötzlich mitten zwischen den Fronten.
Unterstützung für 40'000 Flüchtlinge
Genau dort hilft das Schweizer Hilfswerk Medair. Es ist bereits seit 1991 in diesem Gebiet tätig. Im Grenzgebiet zum Sudan unterstützt Medair rund 40‘000 Flüchtlinge, was ungefähr 9200 Familien entspricht. Die Flüchtlinge erhalten in erster Linie Zugang zu sauberem Wasser und zu medizinischer Versorgung.
Nothilfe und neue Flüchtlingsströme
Unter anderem verteilt Medair vor Ort lebenswichtige Güter wie Planen, Decken, Moskitonetze oder Kochutensilien. Zudem werden die Menschen gegen Krankheiten geimpft und erhalten Nothilfe-Nahrung. Die Angst vor einer Hungersnot im Südsudan ist gross. Zudem überflutet auch im Jahr 2015 eine grosse Zahl neuer Flüchtlinge die bereits übervollen Notunterkünfte. Der Südsudan gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Solange der blutige Konflikt nicht gelöst wird, ist kein Ende der Flüchtlingswelle in Sicht.
- Das Projekt von Medair im Südsudan wird mit 500'000 Franken aus dem JRZ-Topf unterstützt.