Wenn Sotchi-Silber-Gewinnerin Gasparin auf ihren Rollskis am Albulapass trainiert, halten Töfffahrer an und Autofahrerinenn kurbeln neugierig die Scheiben runter. Rollskis – das sieht man nicht jeden Tag. Für Selina Gasparin aber gehören sie zum Trainingsalltag: Die circa 50 cm langen Skis mit Rädern ersetzen im Sommer, wenn kein Schnee liegt, ihre Langlaufskis. 20 bis 30 Paar Rollskis haben sie und ihr Mann, der russische Skilangläufer Ilja Tschernoussow daheim, «und alle sind in Gebrauch.»
Stürze gehören dazu
Im Sommer trainiert Gasparin praktisch jeden Tag. Dabei wird es ab und zu auch waghalsig, denn Rollskis haben keine Bremsen. «Wenn man mal Speed hat, gibt es kein Zurück!» Stürze gehören dazu, Schürfungen ebenso: «Wenn man umfällt, tut es mehr weh als auf dem Schnee.»
Dass Rollskis entgegen der landläufigen Meinung wenig mit Inline-Skates zu tun haben, spürte die Engadinerin am eigenen Leib, als sie vor einiger Zeit beim Engadiner Inline-Marathon mitfuhr. Sie durfte zuhinterst starten und konnte sich nur mit grosser Anstrengung vor dem Besenwagen halten. Neben ihr: die grössten Inline-Skates-Anfänger, die schneller waren als sie.