«Ich bin nur Mitläufer. Ein Freund hat mich gefragt, ob ich mitkomme. Ich sei doch ein Freak, der überall dabei sei. Da sagte ich: Ja, klar!» Der Berner Richard Eschle fährt seit 3 Jahren Rennen auf handelsüblichen Bioabfall-Containern.
Die Mülltonne wird flachgelegt, der Fahrer schmeisst sich bäuchlings drauf und balanciert auf der Achse. So geht es die asphaltierte Bergstrasse runter. Hebt er den vorderen Teil der Tonne an, gehts voran - drückt er die Front auf den Boden, bremst das Geschoss. 50 bis 80 km/h macht Richard auf seiner Mülltonne, die er nach persönlichen Vorlieben «gepimpt» hat: Der Deckel ist gekennzeichnet mit der «Nummer 8», dem persönlichen Markenzeichen von Richard. Die zwei kurzen Titan-Stäbe auf der Unterseite der Mülltonne sprühen Funken, wenn er bremst. «Jeder hat hier ein bisschen sein eigenes Ding,» erklärt Richard.
Die Mülltonnen-Helden aus Oberembrach
Der Mülltonnen-Grandprix
In der Schweiz beschränkt sich der «Mülltonnen-Sport» auf eine Handvoll «Querdenker mit Hang zum Aussergewöhnlichen». Ursprünglich stammt der Rennsport aus Deutschland. Heute gilt Österreich als Hochburg - dort finden auch die jährlichen Europameisterschaften statt. Richard und seine Freunde sind da natürlich mit von der Partie.