«Amerika, Philippinen, Frankreich, Italien...» Das Jahresprogramm von Tamara Prader tönt verlockend. «Nur die Südamerika-Tour fahre ich nicht. Dort sind mir die Rennen zu haarig!» lacht die in Zürich wohnhafte Bündnerin. Zu haarig? «Wenn dort etwas passiert, dann bist du so 'im Schilf'... Das finde ich nicht lässig.»
Das Downhill Skateboarding lebt von atemberaubenden Bergstrecken mit gefährlichen Kurven. Wenn es neben der Strasse nur noch steil die Klippen runtergeht, wird es für Tamara zu viel. «Die Leute meinen immer, wir seien ein Haufen Haudegen und Adrenalin-Junkies. Aber im Gegenteil: Auf der Strecke bist du ganz alleine und hochkonzentriert. Die Ruhe beim Gleiten ist wunderschön, wie im Tiefschnee mit dem Snowboard.» Mit bis zu 90 km/h schiesst sie Passstrassen runter. Schutz bieten Lederkombi, Protektoren und Helm.
Bei uns Downhill-Skatern wirst du ausgelacht, wenn du keinen Helm trägst. Man nimmt dich schlicht nicht mit auf die Strecke. Das finde ich cool.
Video: Tamara gibt Vollgas
Tamara unterscheidet zwischen «Freeride» und «Downhill» : Das Freeriden ist easy, beinhaltet Manöver und Slides, und kann in jeder 30er-Zone mit etwas Gefälle gemacht werden. Beim Downhill geht es um die Geschwindigkeit, die beste Linie und die tiefste Hocke. Alleine oder zu viert wird auf der geschlossenen Strecke um Hundertstel gekämpft. Da knallts auch mal - und Knochen brechen. Halb so schlimm, findet Tamara: «Der seelische Schmerz, dass ich bei einer Verletzung einige Zeit nicht mehr fahren kann, ist viel schlimmer!»
Girls: Ab aufs Brett!
Passieren tut ohnehin wenig. Zumindest für alle, die «zuerst bremsen lernen und danach fahren». Damit dies so bleibt, gibt Tamara ihr Wissen in der Community weiter und möchte mit «Chixxs on Board» vor allem Mädchen dazu animieren, das Skaten auszuprobieren.