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Ein Hippie mit Mütze und langem Bart versucht mit dem Smartphone eine Pflanze zu bestimmen.
Legende: Nicht nur Hippies mit Mützen und langen Bärten vertrauen beim Bestimmen von Pflanzen heute auf das Smartphone. imago images

Mission B Sag mir, wie die Blume heisst

Das Smartphone kann dir beim Bestimmen von Wildpflanzen helfen. Eine App hat uns besonders gefallen.

Smartphone-Apps zur Pflanzenbestimmung glichen lange Zeit einem elektronischen Bestimmungsbuch: Ausgehend von bestimmten Merkmalen einer unbekannten Pflanze halfen sie, den Kreis der verdächtigen Gewächse so einzugrenzen, dass am Schluss die richtige Pflanze übrig blieb. Das funktionierte mal gut, mal weniger und verlangte von den Benutzern auf jeden Fall einiges Vorwissen und Geschick bei der Bestimmung.

Andere Apps setzten auf automatische Bestimmung und machten ausgehend von einer Foto von selbst Vorschläge, welche Pflanze im Bild zu sehen ist. Doch sie lagen mit ihren Resultaten so oft daneben, dass man ihnen nur schwer Glauben schenken konnte.

Eine Trefferquote von 83 Prozent

Aber: Die künstliche Intelligenz, die hinter der automatischen Pflanzenerkennung steckt, hat in den letzten Jahren Fortschritte gemacht. Neue Apps (siehe Kasten) können mit ihren Ergebnissen durchaus überzeugen. Gefallen hat uns ganz besonders eine App, die nicht nur auf kluge Algorithmen vertraut, sondern auch auf die Weisheit ihrer Community: Pl@ntNet .

3 Apps zur Pflanzenbestimmung

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  • Pl@ntNet: Für Android und iOS , gratis, aber Registrierung erforderlich.
  • PlantSnap: Für Android und iOS , Basisversion gratis (mit Werbung), aber Registrierung erforderlich. Premium-Version kostet 15 Franken. Ein Algorithmus versucht, fotografierte Pflanzen zu erkennen und macht Vorschläge, um welche es sich handeln könnte. In unserem Test hat das aber nicht so gut funktioniert wie bei Pl@ntNet. Eine Community-Funktion gibt es nicht.
  • AndyGreen: Für Android und iOS , gratis, aber Registrierung erforderlich. AndyGreen setzt wie Pl@ntNet auf eine aktive Community, die bei der Bestimmung von fotografierten Pflanzen (und Tieren) hilft. Einen Algorithmus, der Pflanzen automatisch erkennt, gibt es nicht. Dafür hilft ein integriertes Pflanzenlexikon bei der Bestimmung.

Das Projekt Pl@ntnet wurde 2009 von Informatikerinnen und Botanikern verschiedener französischer Forschungsinstitute ins Leben gerufen. 2013 gaben die Wissenschaftler eine App fürs Smartphone heraus. Sie soll helfen, tausende von Pflanzenarten aus aller Welt zu identifizieren.

Über eine Million Menschen nutzen die App von Pl@ntnet, mehr als 100'000 Interessierte brauchen die App täglich. Diese riesige Community sorgt dafür, dass Sammlung von Pflanzenbildern immer grösser wird. Täglich kommen bis zu 50'000 neue Bilder dazu, mit denen der Erkennungs-Algorithmus trainiert und verbessert werden kann. Nach Angaben der Macher soll er heute 83 Prozent der Pflanzen, die bereits in der Datenbank sind, richtig erkennen. Bei 91 Prozent sei die richtige Pflanze immerhin unter den ersten fünf Vorschlägen.

Die Community hilft bei der Bestimmung

Wer mit Pl@ntNet eine Pflanze fotografiert, gibt anschliessend an, welcher Teil des Gewächses (Blatt, Blüte, Frucht oder Rinde) auf dem Bild zu sehen ist. Die App macht dann Vorschläge, um welche Pflanze es sich handeln könnte, aufgelistet nach Wahrscheinlichkeit. Es empfiehlt sich, immer mehrere Fotos von verschiedenen Pflanzenteilen zu machen und die Resultate miteinander zu vergleichen. Ausserdem hilft es, die Pflanzenteile vor einem neutralen Hintergrund zu fotografieren.

Zu jeder vorgeschlagenen Pflanze gibt es zum Vergleich die Fotos anderer Benutzer zu sehen. Ist man sich bei einer Zuordnung sicher, kann man seine Wahl an die Pl@ntNet-Community weiterleiten. Dort sehen sich andere Benutzer das Foto noch einmal an und bestätigen die Wahl oder korrigieren eine falsche Zuordnung. So muss man sich nicht nur auf das Urteil des Algorithmus’ verlassen, sondern kann auch von der Erfahrung menschlicher Pflanzenkenner profitieren.

Unser Test zeigte, dass Pl@ntNet bei häufig vorkommenden Pflanzenarten tatsächlich sehr gut funktioniert. Einzig die Unterscheidung von verschiedenen Pflanzen derselben Familie ist nicht immer einfach. Auch bei selteneren Pflanzenarten ist eigene Pflanzenkenntnis erforderlich, wenn man die vorgeschlagenen Arten mit der zu bestimmenden Pflanze vergleichen muss.

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