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Sommerserie 2020 Rendez-vous im Dialog mit der Welt: USA

Wenn die Rede ist von den USA, dann ist ein Gesamtbild nicht einfach zu bekommen. Es gibt viele Entwicklungen, nicht nur innerhalb der Bundesstaaten, sondern auch innerhalb der Bevölkerungsgruppen. Ivana Pribakovic spricht darüber mit Isabelle Jacobi in Washington und Matthias Kündig in Miami.

Die USA und die Corona Pandemie

Donald Trump mit Maske.
Legende: Es dauerte bis 11. Juli, bis sich US-Präsident Donald Trump zum ersten Mal mit Maske zeigte - im Walter Reed National Military Center in Bethesda. AP Photo/Patrick Semansky

Es ist das Thema, das die Präsidentschaftswahlen im Herbst entscheiden könnte: die Corona-Pandemie. Während Präsident Trump bis März noch wirtschaftliche Erfolge vorweisen konnte und auf dem Weg zu seinem Slogan «Make America great again» war, sind seine Umfragewerte nun massiv gesunken. Sein Herausforderer, der Demokrat Joe Biden führt acht Prozentpunkte in der Wählergunst. Klar ist heute schon: die USA hat die Pandemie massiv getroffen. Die Zahl der Infizierten liegt bei über vier Millionen, die Zahl der als Covid19-Toten bezeichneten liegt bei 146'000. Die Lage in den verschiedenen Bundesländern unterscheidet sich zum Teil stark. In einem Hotspot lebt US-Korrespondent Matthias Kündig, in Florida. Besser unter Kontrolle ist die Lage dagegen bei Isabelle Jacobi in Washington D.C..

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aus Rendez-vous vom 27.07.2020.
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Das Rennen um die Präsidentschaft

Joe Biden an einer Wahlkampfveranstaltung.
Legende: Der Herausforderer und ehemalige Vizepräsident Joe Biden spricht an einer Wahlkampf-Veranstaltung in Delaware. REUTERS/Leah Millis

Joe Biden oder noch einmal vier Jahre Donald Trump. Wer regiert die Weltmacht USA ab November? Klar ist: es wird ein weisser älterer Mann sein; würde Joe Biden gewählt, wäre es sogar der älteste gewählte US-Präsident aller Zeiten. Warum aus 330 Millionen US-Amerikanerinnen und Amerikanern diese Wahl? Denken die zwei älteren Herren auch für die Jungen? Interessieren sich die Jungen überhaupt für die Wahlen? Entscheidend ist für viele demokratische Wähler, wen Joe Biden als Vizepräsidentin nominieren wird. Er hat eine Frau versprochen. In der Partei herrscht die Meinung vor, sie sollte deutlich jünger sein. Und besser nicht weiss. Wo steht der Wahlkampf zur Zeit? Wofür werben Biden und Trump? Und wer könnte als erste Präsidentin der Vereinigten Staaten nachrutschen?

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aus Rendez-vous vom 28.07.2020.
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Corona schickt Wirtschaft auf Talfahrt

Hilfskräfte füllen Schachteln mit Gratis-Lebensmitteln.
Legende: Hilfskräfte füllen Schachteln mit Gratis-Lebensmitteln, um sie später in Chelsea, Massachussetts, zu verteilen. Die Kleinstadt (35'000 Einwohner) wurde von Corona und der damit verbundenen Wirtschaftskrise hart getroffen. Anfang Juli wurden wöchentlich sechs bis sieben Tausend Schachteln abgeben. REUTERS/Brian Snyder

Die Zahl der mit Corona-Infizierten steigt und steigt – und gleichzeitig wächst die Zahl der Menschen, die wegen der Pandemie ihre Stelle verloren haben. Rund 30 Millionen Amerikanerinnen und Amerikaner stehen wegen der Massnahmen gegen Covid19 ohne Arbeit da. Fünf Millionen Menschen haben wegen Corona keine Krankenversicherung mehr. Und da die Infektionszahlen weiter steigen, schleicht sich die Rezession langsam in die amerikanische Mittelschicht ein. Verheerend dabei ist, dass die Infektionszahlen nach der Wiedereröffnung von Restaurants und Geschäften erneut gestiegen sind, weil sich viele zuerst weigerten, eine Maske zu tragen.

Dabei war es anfangs Jahr um die US-Wirtschaft sehr gut bestellt. Immerhin: die Wirtschaft in den USA soll gemäss Prognosen des IWF nur um 6,6 Prozent einbrechen. Vor einem Monat rechneten die Ökonomen noch mit einem Einbruch von acht Prozent. Doch offenbar ist die Kauflust in den USA wieder aufgeflammt.

Wen hat es besonders hart getroffen, wer ist glimpflich davongekommen? Und wie viel vom Handelskrieg mit China ist in den USA ein Thema in der Bevölkerung?

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aus Rendez-vous vom 29.07.2020.
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Protest bewegt die USA

Hand mit Rose vor US-Flagge.
Legende: Ein Demonstrant eines Marsches der "Black Lives Matter" Bewegung in Hollywood hält eine Rose in die Höhe.Der Tod des Schwarzen George Floyd mobilisierte Abertausende. REUTERS/Ringo Chiu

Es gab Tage, da sah es in einzelnen Städten in den USA aus wie im Bürgerkrieg: Schüsse, Tränengas, zerschlagene Fensterscheiben, Gewalt auf den Strassen. Vor allem die Black Lives Matter Bewegung, ausgelöst durch den Tod des Schwarzen George Floyd bei einer Festnahme, treibt bis heute Tausende auf die Strasse. Der ursprünglich friedliche Protest ist zum Teil roher Gewalt gewichen, die Wut gegen die Polizei ist zum Teil gross. Diese Woche wieder haben sich in vielen Städten, darunter Austin in Texas, Louisville in Kentucky, New York, Omaha, Oakland, Los Angeles und Richmond, tausende Menschen versammelt, um gegen die umstrittenen Einsätze der Bundespolizei in Portland zu demonstrieren. Wie weit darf Meinungsäusserungsfreiheit gehen, wo beginnt Rassismus, was gefährdet die Demokratie mehr, der Einsatz der Polizei oder die Proteste dagegen? Die USA sehen sich konfrontiert mit vielen ganz grundsätzlichen Fragen.

Neben der Black Lives Matter Bewegung gab es weitere Proteste. Die Überlebenden des Schulmassakers von Parkland in Florida wurden zu Anti-Waffen-Aktivisten und setzen sich bis heute gegen die mächtige Waffen-Lobby ein. Eine andere Protestbewegung entstand rund um die Me Too-Debatte. Für die SRF-USA-Korrespondenten Isabelle Jacobi und Matthias Kündig war es bis jetzt ein forderndes Jahr. Wie sie es erlebt haben und was aus diesen Protesten werden könnte oder bereits geworden ist, darüber spricht Ivana Pribakovic mit den zwei Journalisten in Washington und Miami.

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aus Rendez-vous vom 30.07.2020.
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Die USA nach vier Jahren Donald Trump

Donald Trump vor einem neu errichten Teilstück der Mauer an der Grenze zu Mexiko.
Legende: Es war eines seiner Wahlversprechen, eine Mauer an der Grenze nach Mexiko bauen zu lassen. Ende Juni spricht Präsident Trump anlässlich der Errichtung eines Teilstücks der Mauer. REUTERS/Carlos Barria

Donald Trump ist vor vier Jahren angetreten mit vielen Versprechen: Die Gesundheitsreform von Vorgänger Barack Obama rückgängig machen, die Steuern im Land senken, Arbeitsplätze schaffen, mehr Produkte «Made in America» zu ermöglichen statt «Made in China». Umweltgeschützte Flächen, auch Nationalparkgelände, für kommerzielle Nutzung frei zu geben. Die Truppen aus den Kriegen zurückholen – alles mit dem Ziel: «Make America Great Again». Lieber allein in eine strahlende Zukunft statt gemeinsam mit der Staatengemeinschaft. Was in Europa augenfällig geworden ist: die USA sind nicht mehr der gleich verlässliche Partner. Auch für die UNO nicht. Die USA wollen die Truppen aus Deutschland abziehen, sie wollen nicht mehr ihren ganzen Beitrag an die WHO bezahlen, sie sind aus dem Pariser Klimaabkommen ausgestiegen und und und.

Was hat sich in den vier Jahren unter Donald Trumps Regierung verändert? Darum geht es im fünften und letzten Teil des «Dialogs mit den USA» im Rendez-vous bei Ivana Pribakovic mit SRF-USA-Korrespondentin Isabelle Jacobi in Washington und SRF-USA-Korrespondent Matthias Kündig in Miami.

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Die Bilanz
aus Rendez-vous vom 31.07.2020.
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