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Alp Mittlist Morgeten Hier wird Natürlichkeit grossgeschrieben

Kühe, Rinder, Kälber, Schweine, Ziegen, Hühner, Kaninchen und ein Hund leben auf der Alp Mittlist Morgeten. Zusammen mit dem Alpteam bilden sie auf 1655 Metern über Meer eine Alpgemeinschaft.

Die Alp Mittlist Morgeten hat etliche Besonderheiten zu bieten, etwa den patentierten «Hornmilch Alpenkäse» oder das Freiluft Alpen- oder Molkebad. Die Alp gehört zu einer Kooperation aus vier Sennten.

Auf einem Plateau, umgeben von steilen Berghängen, stehen mehrere Gebäude wie in einem kleinen Dorf beisammen. Wer die Alp erreicht, hat meist eine schöne Wanderung hinter sich. Andere erleben eine abenteuerliche Autofahrt auf einer steilen, kurvigen Schotterstrasse.

Zu Besuch auf der Alp Morgeten

Nicht motorisierte Besucherinnen und Besucher sind Älpler Christian Haueter lieber. «Ich wollte kein Alp-Restaurant mit Tagesbetrieb, wo man schnell für eine Meringue oder ein Bier Halt macht».

Ein Molkebad unter freiem Himmel

80 Prozent der Touristen sind zu Fuss unterwegs. Pro Sommer sind das rund 1000 Gäste, die der Alp einen Besuch abstatten. Sie können sich vorgängig für eine Übernachtung im Massenlager oder in einem Zimmer anmelden. Auf Wunsch können sie sich bei einem Freiluft Alpen- oder Molkebad verwöhnen lassen.

Horn muss sein

26 behornte Simmentaler Kühe weiden auf der Alp. Sie gehören zu einer Minderheit unter den Milchkühen in der Schweiz. Rund 90 Prozent aller Kühe wachsen genetisch bedingt ohne Horn auf oder werden als Jungtiere enthornt.

Für Christian Haueter ist die Enthornung der Tiere kein Thema. «Die Haltung der Tiere soll dem Tier angepasst werden und nicht das Tier der Haltung», so seine Meinung.

Das Horn wirke sich positiv auf den Stoffwechsel und die Verdauung der Tiere aus. Zudem gäbe es – nicht unbestrittene – Studien, die zeigen, dass Milch von behornten Tieren beim Konsumenten weniger allergische Reaktionen auslöse.

Beim gemischten Bestand zeigt sich der Unterschied zwischen Tieren mit oder ohne Hörner auch in der Hierarchie. «Kühe ohne Hörner werden gemobbt», meint Christian Haueter. «Sie haben in der Hierarchie keine Chance.»

Die Grösse der Hörner spiele für das Machtgefüge aber keine Rolle. «Ich hatte einmal eine Kuh, deren Hörner alters halber nach unten gewachsen sind. Auch wenn sie dadurch keinen Hornstich mehr geben konnte, blieb sie unbestritten die Leitkuh und wurde von allen gefürchtet und akzeptiert».

Muni Ikarus ist ein «Tscholi»

Wie das Horn zur Kuh gehört für Christian Haueter auch ein Muni auf die Weide. Dieses Jahr ist es Ikarus, der letzten Sommer auf der Alp geboren wurden.

Er ist der Hahn im Korb und für die natürliche Fortpflanzung zuständig. «Das hat bei uns eine langjährige Tradition und ist die günstigste Zuchtvariante», meint der Älpler.

Vor Ikarus fürchten müssen sich Besucherinnen und Besucher übrigens nicht. Er sei ein «Tscholi» und lasse sich sehr gerne von Menschen kraulen.

360°-Videos der Alp Morgeten

Wer die Alp Morgeten noch nie besucht hat und einen Einblick erhalten möchte, kann die Stimmung auf der Alp in den eigenen vier Wänden geniessen.

Alpgeschichten mit Biss

In der Themenwoche «Alpsommer» erzählt Christian Hauter aus seinem reichen Erfahrungsschatz als Älpler. Dabei packt er auch gerne umstrittene Themen an.

Zu hören sind die Geschichten von Montag bis Freitag jeweils um 07:20 Uhr im «WortSchatz».

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