Als Beat Furrer seine Lehre abschloss, schenkte ihm sein damaliger Chef ein Eringerkalb, als Anerkennung für seine Leistung. Dieses Geschenk war der Start einer grossen Leidenschaft. Unterdessen haben Furrers 18 Eringerkühe und die ganze Familie hilft bei der Zucht mit. Milch und Fleisch sind dabei Nebensache. Was zählt, sind die Kuhkämpfe.
Das Kämpfen im Blut
Eringerkühe kämpfen nicht nur in der Wettkampfarena, sondern auch in der freien Natur. «Die Tiere wollen in der Herde eine Hierarchie ausmachen», sagt Joël Furrer, der Sohn von Beat Furrer. Ernsthafte Verletzungen kommen an den Kuhkämpfen selten vor. Im Sommer sind Furrers Eringerkühe auf der Alp.
Vor allem die jungen Kühe können schon mal üben, sich im Zweikampf mit anderen Eringern zu behaupten, meint Joël Furrer.
Die Eringerzucht ist ein sehr aufwendiges Hobby. «Ohne die Mithilfe der ganzen Familie ginge es nicht», sagt Beat Furrer. Und sein 27-jähriger Sohn Joël Furrer ergänzt: «Das gemeinsame Hobby hat unsere Familie zusammengeschweisst». An den Kuhkämpfen starten Furrers Eringerkühe unter dem Teamnamen «Milibodu Bojie». Bojie ist ein altes Dialektwort für Eringer.
Vom Spitzensportler zum Kuhtrainer
Zum Team «Milibodu Bojie» gehört auch Ex-Skirennfahrer Silvan Zurbriggen, welcher mit Joël Furrers Schwester Nathalie verheiratet ist. Der WM- und Olympia-Medaillengewinner entdeckte schon während seiner Aktivzeit seine Leidenschaft für die Eringerkühe. «Die Tiere sind wie Athleten», so Zurbriggen.
Bis zu einem gewissen Mass könne man die Eringerkühe auf den Wettkampf vorbereiten, sagt Silvan Zurbriggen. Unter anderem sei es wichtig, die Hörner der Tiere schön zu pflegen und zu formen: «Das sind schliesslich ihre Waffen». Eine Garantie, dass eine Kuh in der Arena dann auch wirklich kämpft, gibt es aber nicht. Aber was, wenn sie keine Lust hat? «Dann ist es halt so», sagt Joël Furrer, «dann kann sie am nächsten Kampf ihr Bestes zeigen».