Geboren wird Arthur Squindo 1926 in Zürich. Drei Jahre später übernimmt sein Vater die Vertretung der deutschen Hohner Musikinstrumente GmbH für die Schweiz als Verkäufer der beliebten Hohner-Akkordeons. Das Warenlager in Vaters Firma ist für den jungen Arthur eine wahre Fundgrube. Mit dem Geschäft von klein auf vertraut, tritt er später in die Fussstapfen seines Vaters.
«Während des Zweiten Weltkriegs ein deutsches Produkt zu verkaufen, war nicht immer einfach», erzählt er seinem Besuch Dani Häusler. «In weiser Voraussicht leitete Ernst Hohner bereits 1938 die Eröffnung einer Schweizer Filiale in die Wege.»
Starproduzent Gola
Spricht Arthur Squindo von Hohner, dann unweigerlich auch von der Hohner-Gola. Dieses Instrument wurde nach dem italienischen Starbauer Giovanni Gola benannt, einem wahren Meister seines Handwerks. Für ihren Bau werden nur die hochwertigsten Rohstoffe verwendet.
Das edle Design zeugt von dieser Güte, ihr einzigartiger Klang hebt die Individualität noch zusätzlich hervor. Verständlich, dass man für eine Hohner-Gola ziemlich tief ins Portemonnaie greifen muss, doch «gute Akkordeonisten haben sich eine Hohner-Gola geleistet», so Squindo.
Deutsche und italienische Akkordeons
Arthur Squindo war von 1945 bis 1997 als Hohner-General-Importeur tätig. Instrumente importierte er in dieser Zeit aber auch aus Italien. «Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass man nicht nur auf eine Marke setzen darf.» Von seinen Reisen ins südliche Nachbarland weiss er auch die eine oder andere Anekdote zu erzählen.
Schnellen Schrittes ins Eheglück
Mit 22 Jahren lernt Arthur Squindo die Akkordeon-Virtuosin Heidi Wild kennen. Die beiden verlieben sich ineinander. Kurze Zeit später wird Verlobung und im gleichen Jahr Hochzeit gefeiert.
Heidi Wild studierte Piano-Akkordeon. 1970 übernahm sie von ihrem Vater den «Walter Wild Verlag». Im Duo mit Renato Bui begeisterte sie bis 1982 mit virtuoser volkstümlicher Akkordeonmusik. Danach bildete sie mit Hanspeter Schmutz und Nelly Leuzinger eine Formation.
Arthur und Heidi ergänzten sich auf wundersame Weise. Er beriet und belieferte Akkordeonisten, sie spielte ausgezeichnet Akkordeon und war für den Noten-Druck zuständig. Heidi Squindo-Wild starb am 25. Mai 2015 im Alter von 84 Jahren.
Wichtige Beziehungspflege
Kürzlich feierte Arthur Squindo seinen 93. Geburtstag. Körperlich und geistig geht es ihm gut, nur der Sehnerv lässt nach. Das schlechtere Augenlicht hält den rüstigen Senior aber keineswegs davon ab, seine Kollegen beim wöchentlichen Stamm zu treffen. Jeden Tag steht ein anderer Stamm auf dem Programm und am Samstag gönnt sich Squindo gerne einen unterhaltsamen Abend in einem gemütlichen Ländlerlokal.