Bodenständig, echt und urchig sind seine neuen Songs. So ist man es sich von Trauffer gewohnt. Seinem Musikstil bleibt er treu. Weshalb sollte er sich auch neu erfinden, wenn das Alte immer noch so gut funktioniert.
Kindheitserinnerungen an Esel und Glocken
«Glöggele» – wie das neue Album heisst – war für Marc Trauffer als Kind eine Lieblingsbeschäftigung. Wenn er auf dem Hof seines Grossvaters die Glocke läutete, kamen von überall her die Tiere angerannt. Das hat ihn jeweils total fasziniert. Von allen Tieren hatte er die Esel besonders gerne. Im Video zum Titellied «Glöggelä» spielt denn auch Eselin Brownie die Hauptrolle.
Während der Corona-Pandemie wuchs bei Marc Trauffer die Sehnsucht nach etwas Leichtem, nach guter Stimmung und Unterhaltung. Die Kreativität konnte der Lockdown glücklicherweise nicht stilllegen. Während Wochen und Monaten wurde getextet und komponiert.
Kreatives Ping-Pong mit Wörtern und Noten
Schliesslich zogen sich Trauffer und sein Team für zwei Wochen in ein Walliser Chalet zurück. Im improvisierten Studio wurde am neuen Album gebastelt. «Wie immer entstanden die Songs und die Texte im Team. Meine ganze Band schrieb mit, wir gaben uns Melodien und Texte hin und her, spielten ein kreatives Ping-Pong und schafften so 16 Songs, von denen wir keinen einzigen streichen konnten.»
Mit grosser Spielfreude wurden die neuen Lieder später eingespielt, wiederum im Chalet-Studio in La Tzoumaz. «Es war eine tolle Zeit – und das ist auf dem Album zu hören», meint Trauffer rückblickend. «Wir alle schätzten es wie kaum zuvor, dass wir mit Freunden gemeinsam Zeit verbringen durften».
Zurück zu den Wurzeln
Im 2019 machten Gölä und Trauffer gemeinsame Sache und veröffentlichten ein Album. Drei Jahre später gaben sie im August 2022 ihr letztes Konzert im Zürcher Letzigrund - das grösste Mundart-Volksfest aller Zeiten.
An die gemeinsame Zeit mit Gölä denkt der Brienzer gerne zurück. Doch nun ist es für ihn wieder an der Zeit, sein «eigenes Ding» durchzuziehen. Darauf freut er sich wie ein kleines Kind.
Ich bin lieber wieder näher an meinen Fans.
Die Konzerthallen dürfen jetzt auch wieder kleiner sein. Nicht Hallenstadion oder Letzigrund, sondern gute Konzertlokale auf dem Land. «Ich bin lieber wieder näher an meinen Fans», so Trauffer. «Es ist eine ganz andere Stimmung, und darauf freue ich mich riesig!».