Dass Schneeglöckchen so teuer gehandelt werden, hat Yanik Neff während seines Studiums erfahren: Bei einem Besuch im Botanischen Garten St. Gallen traf der Landschaftsarchitekt auf verschiedene Schneeglöckchen-Arten. Bis dahin wusste er nicht, dass es so viele Sorten gibt und wollte mehr über diese Blume erfahren.
Das Design der Blüte ist für mich etwas ganz Spezielles.
Auf einer Auktionsplattform im Internet fand er schliesslich ein Angebot für eine Schneeglöckchen-Zwiebel, die damals für 600 Euro gehandelt wurde. Seither lässt ihn die Faszination für diese Blumen nicht mehr los.
Die Sucht der Zucht
Vor rund 10 Jahren hat der 29-Jährige mit Sammeln und Züchten von Schneeglöckchen angefangen. Inzwischen besitzt er rund 2500 verschiedene Sorten, die er teilweise selber in seinem Gewächshaus züchtet.
Schneeglöckchen-Zucht von Yanik Neff
«Für die Zucht ist es einerseits wichtig, zu guten Elternpflanzen zu kommen, andererseits braucht es eine Vision für das Ziel», erklärt der Appenzeller. Nachdem er eine kombinierte Kreuzung ausgesät hat, braucht es vor allem Geduld. Ob es geklappt hat, sieht er erst nach etwa vier bis fünf Jahren. «Es ist wie eine Kinderüberraschung», erzählt Yanik lachend.
Ein grosses Ziel hat der junge Appenzeller noch. Er möchte das Galanthus nivalis (kleines Schneeglöckchen) so kombinieren, dass es gelb und pagodenförmig ist, und gelbe Punkte auf den Aussenpetalen hat. «Das wäre für mich das höchste der Gefühle», so Neff.
Verein Galantophile Schweiz
Der Appenzeller selbst bezeichnet sich als galantophil, was soviel heisst wie Schneeglöckchen-Liebhaber. Zusammen mit anderen Liebhabern hat er den Verein Galanthophile Schweiz gegründet. Ihr Ziel ist es, die Schweizer Schneeglöckchen-Freunde zu vernetzen, aber auch die Standorte zu erfahren und zu schützen, wo wilde Schneeglöckchen in der Schweiz wachsen. Diese befinden sich vor allem im Jura und im Tessin.