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Zeugen der Zeit im Bergwerk Gonzen
Aus Radio SRF Musikwelle vom 14.09.2018.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 20 Sekunden.
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Der Freitag in Sargans Tag 5: Auf Zeitreise im Gonzen

Neben dem Städtchen ragt der massive Gonzen hoch in den Himmel. Der Hausberg von Sargans ist innen gewissermassen hohl. Hier wurde in den 1960er-Jahren Eisenerz abgebaut. Heute wird hier fortschrittliche Technologie entwickelt. Wir reisen in die Vergangenheit und Zukunft.

Im Gonzen wurde bis in die 1960er-Jahre Eisenerz abgebaut. Davon zeugen im Berg bis heute viele Schächte, Fahrzeuge, Werkzeuge und Förderbänder. Reporterin Fränzi Haller und Video-Produzent Manuel Rupp reisen für den «Dorfplatz» in die Vergangenheit.

Wie früher die Arbeiter werden sie mit dem Gonzen-Express hinunter ins Bergwerk gefahren. Vorne auf der Lokomotive sitzt Hans Lutziger vom Verein Pro Bergwerk Gonzen. Hinten im Wagen fährt Kurt Willi mit. Der frühere Betriebsstromer erinnert sich an viele lange Fussmärsche.

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«Fielen die Maschinen aus, mussten wir zu Fuss gehen»
aus Dorfplatz vom 14.09.2018. Bild: SRF
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Die Fahrt hinunter zum «Hauptbahnhof unter Tag» dauert rund zehn Minuten. Es ist dunkel, kühl und feucht. Die Temperatur im Berg beträgt permanent 13 Grad. Das Innere vom Gonzen ist ein Labyrinth von Gängen mit einer Länge von insgesamt 90 Kilometern.

Harte Arbeit unter Tag

Im Bergwerk leisteten die Mineure knochenharte Arbeit. Das Eisenerz wurde vom Felsen gesprengt und dann von Hand, später mit der Schaufel, in Transportwagen gefüllt. Die Arbeiter waren täglich viel Lärm und unangenehmer Nässe ausgesetzt.

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«Das war ein brutal harter Job»
aus Dorfplatz vom 14.09.2018. Bild: SRF
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Essen und Trinken nahmen die Arbeiter von zu Hause mit. Vielleicht sei hier sogar die Thermoskanne erfunden worden, meint Kurt Willi. «Die Männer haben ihren Kaffee in Flaschen mit Bügelverschluss gefüllt, diese in Zeitungspapier gewickelt und in eine Wollsocke gestopft.»

Steine sortieren im Bergwerk

Lebhafte Erinnerungen ans Eisenbergwerk Gonzen hat Albertina Müller. Als junge Frau sortierte sie im sogenannten Schotterwerk Steine. «Wir haben mit Händen und Kopf gearbeitet», erinnert sich die 93-Jährige an die Arbeit am Förderband.

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Die Arbeit am Förderband im Bergwerk Gonzen
aus Dorfplatz vom 14.09.2018. Bild: SRF
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«Die Arbeit im Bergwerk war streng, aber es war eine schöne Zeit», erzählt Albertina Müller. Später habe auch ihr Mann im Bergwerk gearbeitet, bis zur Stilllegung in den 1960er-Jahren. Bis heute zeigt sich Wehmut in der Stimme, wenn die 93-Jährige von diesem Moment erzählt (siehe Video oben).

Zurück in die Zukunft

Der Gonzen wird künftig auch die Produktionsstätte der Sarganser Firma Espros beherbergen. Tief unter dem monolithischen Felsen wurde eine riesige Kaverne herausgesprengt. «In diesem Raum würde eine A380 problemlos Platz finden», meint Firmengründer Beat De Coi. «Allerdings nur ohne rechten Flügel.»

Bis in drei Jahren soll die Kaverne bezugsbereit sein. Die Firma selber steht direkt am Gonzen. Dort begegnet Roman Portmann bei einem Rundgang modernster Technik auf kleinstem Chip. Den ersten 3D-Sensor entdeckt er bereits beim Lift.

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So funktioniert der 3D-Sensor bei der Lifttüre
aus Dorfplatz vom 14.09.2018. Bild: SRF
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Dann lernt der Reporter noch viel verrücktere Sensoren kennen. Die Chip-Technologie werde vor allem bei Fahrzeugen eingesetzt, erklärt Beat De Coi. Das geht von assistierender Unterstützung beim Fahren oder Einparken bis hin zum Roboter-Taxi.

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«Bis zum autonomen Fahren in unseren Breitengraden wird es noch etwas dauern»
aus Dorfplatz vom 14.09.2018. Bild: SRF
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Die Sarganser Firma entwickelt winzig kleine, sehr komplexe Chip-Elemente mit Nanometer Strukturen. Ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter. Da ist Präzision gefragt. Kein Körnchen Staub darf auf einen solchen Chip gelangen. Deshalb tragen die Leute in der Produktion auch weisse Schutzanzüge.

Momentan beschäftigt Espros rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wenn in drei Jahren die Kaverne im Gonzen bezogen wird, werden es wohl etliche mehr sein.

Anekdote aus alten Zeiten

Wir drehen das Rad der Zeit noch einmal zurück, zurück in die Zeit als ein Schuljahr noch im Frühling begann und das alte mit dem Examen zu Ende ging. Die Sechstklässler Aaron, Lena und Tabea vom Schulhaus Sandgrub erzählen im «WortSchatz» von SRF Musikwelle eine wunderbare Anekdote aus der 100jährigen Geschichte ihres Schulhauses.

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Das schönste Schulhaus auf der Alpennordseite
aus WortSchatz vom 14.09.2018. Bild: SRF
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Ein kreatives Stück Arbeit von Aaron, Lena und Tabea. Bravo! Die Drei sind sich übrigens in einem einig: «Unser Schulhaus ist das schönste auf der Alpennordseite».

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