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Ein alter Mann und drei alte Frauen sitzen an einem Holztisch und rüsten Äpfel.
Legende: Rüsten, schnitzen und Tags darauf Apfelmus geniessen. SRF/Alexandra Felder

Dorfplatz Äpfel rüsten, schnitzen und als Apfelmus geniessen

Im Altersheim Hofwies in Mosnang wohnen vorwiegend ehemalige Bauersleute. Ihr Leben war jahrelang durch harte Arbeit im Haus und und auf dem Hof geprägt. Ihre Hände können sie nun nicht einfach ruhen lassen. Glücklicherweise gibt es in der Hofwies ein breites Angebot an sinnvollen Beschäftigungen.

Sieben Seniorinnen und Senioren sitzen im Altersheim Hofwies an einem langen Holztisch. Sie schälen Äpfel und schneiden sie in Schnitze. Aus den Äpfeln entsteht später Mus, das am nächsten Tag zu «Ghackets u Hörnli» serviert wird.

Eine der Frauen ist besonders schnell unterwegs und meint dazu: «Ich bin es gewohnt Kartoffeln und Äpfel zu schneiden». Eine andere ist mit dem Rüstmesser unzufrieden: «Messer mit ‹Sägelischnitt› kann man nicht brauchen», jammert sie während ein dritte meint, mit 90 fehle einem schon etwas die Kraft.

Die Aktivierungstherapeutin sorgt für ein Programm mit sinnvollen Arbeiten

Die sinnvolle Beschäftigung tut gut und sorgt für Abwechslung im Heimalltag, sind sich alle einig. Aktivierungstherapeutin Lise Nietlispach ist es ein Anliegen, dass dies auch in Zukunft so bleibt. Die gelernte Bauzeichnerin und Pflegefachfrau absolviert zurzeit eine Ausbildung zur «Fachfrau Aktivierung und Altersgestaltung». Im Altersheim Hofwies kann sie das bisher Gelernte umsetzen und für ihre berufliche Zukunft dazulernen.

Freude am fertigen Produkt

Sinnvolle Arbeiten mit sichtbaren Resultaten ist ihr ein besonders grosses Anliegen. «Ich achte darauf, die Ressourcen der Bewohnerinnen und Bewohner zu nutzen und etwas zu machen, das Hand und Fuss hat», sagt die Therapeutin. Die Frauen und Männer sollen nach der Beschäftigung ein Produkt sehen, das sie stolz macht und ihnen Freude bereitet.

Im Rahmen ihrer Ausbildung hat Lise Nietlispach ein besonders reizvolles Projekt gewählt. Unter Mitwirkung der Heimbewohnerinnen und -bewohner ist ein Kräuter-Hochbeet entstanden. Die Kräuter hat man gemeinsam ausgesucht und angepflanzt. Später werden sie geschnitten und getrocknet und zu Kräuterkissen, Kräutersalz oder Seife verarbeitet.

Schönheitspflege begeistert kaum

Für diese Arbeit lassen sich die Seniorinnen und Senioren gerne begeistern. Aber nicht jede Idee der Aktivierungstherapeutin wird gut aufgenommen. Das Angebot für Schönheitspflege wurde nicht geschätzt. «Hand- und Fussmassage ging noch, aber von Nagellack oder Gesichtspeeling wollten die Frauen nichts wissen». Für solche Dinge fanden sie schon in jungen Jahren keine Zeit, und die Arbeit mit den Händen erscheint ihnen auch im Alter wesentlich sinnvoller.

Auch heute noch greifen sie lieber kräftig zu, sofern es die Kraft erlaubt. Viele der alten Hände sind noch flink. Die Äpfel sind überraschend schnell geschält. Und am nächsten Tag dürfen sich die Bewohnerinnen und Bewohner über das Produkt ihrer Arbeit freuen und frisch hergestelltes Apfelmus geniessen.

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