Für seine heutige Mission muss sich «Dorfplatz»-Reporter Sämi Studer Gummistiefel montieren. Mit Williy Walker – dem Verwaltungsrat der Lungerersee AG – geht es daran, den Fischbestand wieder aufzustocken. Nur so bleibt das Image vom «Fischerparadies» nämlich erhalten.
Walliser Fische für Obwalden
Der Lungerersee bietet eigentlich keine geeignete Grundlage für die Fische selber. Bei niedrigem Wasserstand des Stausees sterben die Fischlaiche ab. Deshalb werden Monat für Monat Zuchtfische aus dem Wallis herbeigekarrt und dem See zugeführt.
Erst vor kurzem wurde deshalb extra eine kleine Drahtseilbahn konstruiert. Sie entstammt einer Idee von Willy Walker persönlich, der Sämi Studer voller Stolz zeigt, wie gerade eine Ladung Fische durch einen transparenten Schlauch vom Lastwagen in den Container auf der Drahtseilbahn gepumpt wird.
Gemächlich rattert diese den Hang hinunter bis zum See, wo die Fische erneut durch einen Schlauch in eine Wasserwanne auf einem Boot flutschen.
Ein ausgeklügeltes System also womit jeweils bis zu 2,4 Tonnen Fische ausgesetzt werden.
Beim Fischen gibt es kein schlechtes Wetter – nur schlecht angezogene Fischer
Wann genau jeweils der Fischbestand aufgestockt wird, bleibt übrigens geheim. Bei den Fischerinnen und Fischern spricht sich das sowieso jeweils herum wie ein Lauffeuer. Ganz verdutzt fragt Sämi, ob das denn nicht etwas paradox ist. Da füllt man den See extra künstlich auf, damit die Fischer etwas an die Angel kriegen. Walker sieht das hingegen ganz entspannt. Seiner Meinung nach werden dadurch sogar andere Fischerdestinationen wie der Sarnersee «entlastet».
Während die Männer über verschiedene Fisch-Rezepte sinnieren, tuckert das Boot bereits über den See und entlässt die Fische in ihre vermeintliche Freiheit.
Auch unser Reporter Sämi packt mit an. Dani Odermatt betont, dass er die Fische möglichst grossflächig über den See verteilen muss. Einen Haken hat es nämlich an der Sache: Die Zuchtfische sind es nicht gewohnt frei umherzuschwimmen. Lieber verweilen sie vorerst in Grüppchen. Mit der Zeit werden sie dann allerdings reisemutiger.
Süddeutsche werfen ihre Köder aus
Die positiven Voraussetzungen locken Angler aus entfernten Kantonen wie Graubünden oder dem Glarnerland und sogar Petrijünger aus dem süddeutschen Raum an den Fuss des Brünigpasses. Für ein Tagespatent von 30 Franken kann man maximal fünf Forellen fangen.
Sogar ein Anfänger wie Sämi würde es locker schaffen einen Fisch an die Angel zu kriegen, meint Willy Walker zuversichtlich. Sämi begnügt sich für heute allerdings damit, den andern beim Angeln zuzusehen und freut sich Abends über eine Portion Fischknusperli.