«hösch – hösch – hösch» ertönt es jeden Donnerstagabend am Dorfrand von Mosnang. Damit geben die Seilzieher bei ihrem wöchentlichen Training den Takt vor. Auf jedes «hösch» folgt ein gemeinsamer Zug am Seil und mit dem letzten «hösch» ist hoffentlich der Sieg errungen.
«Seilziehen funktioniert nur in einer guten Mannschaft, der Zusammenhalt ist sehr wichtig», erklärt Vereinspräsident Chlöis Länzlinger im Gespräch mit Sämi Studer. Der SRF Musikwelle-Redaktor sieht sich das Training der Seilzieher während der «Dorfplatz»-Woche an.
Zuerst beobachtet er die Sportler beim Aufwärmen. «Seilziehen beansprucht alle Muskeln, deshalb ist das Lauftraining am Anfang sehr unverzichtbar», erklärt Trainer Stefan Brändle.
Harz nach einem Geheimrezept
Dann wirds harzig, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Seilzieher schmieren sich die Hände mit Harz ein, für den sicheren Halt am Seil. Erst wird in Teams gegeneinander angetreten, dann wird an einem mit Gewichten versehenen Metallgestell weiter trainiert.
Frauenpower
Während die Seilzieh-Elite an ihrer Taktik arbeitet, trainieren nebenan auch die Junioren und die Frauen. Hier trifft Sämi Studer eine kleine zierliche Frau, die als Seilzieherin ab und zu gegen Vorurteile ankämpfen muss: «Viele meinen, Seilziehen sei nichts für Frauen, für diesen Sport benötige man doch einen massiven Körperbau». Das sei falsch.
«Jede Frau kann seilziehen, mit Ausnahme von denjenigen, die um ihre zarten Hände fürchten. Die sollte es besser bleiben lassen». Sagts und zieht mit einem lauten «hösch» kräftig am Seil.
Die Radballer hüpfen auf ihren Rädern
In Sachen Fitness und Ausdauer stehen die Mosnanger Radballer den Seilziehern in nichts nach. SRF Musikwelle-Redaktorin Fränzi Haller hat die geschickten und ehrgeizigen Junioren am Dienstagabend beim Training besucht.
In der Radsporthalle von Mosnang fallen ihr besonders die speziellen Räder auf. Sie haben weder Gänge noch Bremsen, das hat Vorteile: «Mit dem Rad kann man rückwärts fahren und herumhüpfen», erklärt einer der Junioren und dreht eine enge Kurve.
Sturheit ist von Vorteil
Am Rand des Spielfelds kommt Fränzi Haller mit Trainer Ruedi Artho ins Gespräch. «Eigensinnig, dickköpfig mit einer kreativen Ader», das sind seiner Meinung nach wichtige Eigenschaften für einen Radballer. Ein Blick zum Trainingsspiel zeigt, dass bei den Junioren einiges davon vorhanden ist.
«Sport vereint»
Dann erzählt Ruedi Artho vom Projekt «Sport vereint», für das er im Verein zuständig ist. Das Qualitätslabel wird vom Verband der St. Galler Sportvereine vergeben. Um es zu erhalten, muss ein Sportclub gewisse Standards erfüllen, vor allem in den Bereichen Integration und Konfliktprävention.
Die Radballer von Mosnang fahren nun schon seit 2007 unter dem Label «Sport vereint». Dank dessen fliesst regelmässig ein finanzieller Zustupf in die Vereinskasse, durch Geld aus dem Sport-Toto-Fonds.