So klein die Unterengadiner Gemeinde auch ist, so viele Geschichten hat sie doch zu erzählen. Sent - das Dorf der randulins, sturnels und prassels. Hier, wo Jäger einen Esel mit einem Hasen verwechselten, wo ein Künstler von Welt einen Skulpturenpark errichtete und die Einwohner gerade mal 3 km weiter fahren, um dort Campingferien zu geniessen. Hier durfte unser Team während einer Woche ihre Zelte aufschlagen, oder besser gesagt ein schmuckes Engadiner- Haus mit direktem Blick auf die Plazza Communala (Dorfplatz) beziehen.
Das «Dorfplatz»-Team blickt zurück
Fränzi Haller (Projektleiterin/Redaktorin/Moderatorin)
Dies ist bereits das dritte «Dorfplatz»-Projekt, welches ich umsetzen durfte und ich bin nach wie vor begeistert. Gemütlichkeit wird in Sent gross geschrieben. Es gab so viele tolle Begegnungen diese Woche. Besonders fasziniert hat mich der Künstler Not Vital. Bis kurz vor dem Interviewtermin war nicht klar, ob er überhaupt Zeit dazu findet. Als es dann doch geklappt hat, war ich fasziniert von diesem Mann von Welt, der ein wenig Glamour in die Unterengadiner Gemeinde bringt.
Sämi Studer (Redaktor/Moderator)
Nebst vielen Begegnungen mit tollen Menschen war ich vor allem begeistert, wie sich die Dorfbevölkerung allabendlich zur «Fiirabigmusig» auf der Plazza Communala einfand und Schnee und Regen trotzte. Musik wird im Unterengadin gross geschrieben und dadurch durften wir auch in unseren Sendungen von einer grossen musikalischen Vielfalt profitieren. Mit den Clarabellas und der Jugendmusik waren auch viel Nachwuchsmusiker vertreten.
Alexandra Felder (Fotografin)
Auf der Jagd nach geeigneten Fotosujets begegnete mir ein kleines Mädchen, das mir unbedingt ihr kleines Schaf vorstellen wollte. Begegnungen wie diese sind es, die mein Herz berühren, Sowieso fiel mir die herzliche Art der Senter Kinder auf, die uns Radioleuten völlig ungezwungen und offen begegneten.
Claudia Herzog (Filmteam)
Für den Schellenursli-Beitrag war ein Drehtermin auf der Alp angesagt. Ich muss gestehen: Bei der kurvigen Autofahrt hinauf wurde mir etwas flau im Magen. Dafür entschied ich mich spontan, nach getaner Arbeit zu Fuss wieder nach Sent hinunter zu wandern. Für mich nicht nur eine Notlösung, sondern Entspannung pur und gewiss das Highlight dieser Woche – vor allem nach dem verschneiten Auftakt am Montag.
Manuel Rupp (Filmteam)
Eigenes Gemüse geniessen ohne dafür einen Finger krümmen zu müssen, diese Idee fasziniert mich. Eigentlich etwas, was viele Städter begrüssen würden. Umso überraschter war ich, es hier in Sent bei Ciglia Marti-Rauch und ihrem Gartenprojekt «Cruschada» anzutreffen. Genial, dass es auch in Randregionen wie im Unterengadin Menschen gibt, die innovativ sind und etwas wagen.
Eric Dauer (Online)
Irgendwie gruslig und gleichzeitig faszinierend empfand ich unseren Ausflug ins Hotel Val Sinestra. Man erwartet gar nicht, dass sich weit hinten in einem abgelegenen, dunklen Tal ein solch imposantes Gebäude befindet. Ich konnte mir lebhaft vorstellen, wie das Kurhotel zu seinen Glanzzeiten mit Menschen aus Nah und Fern gefüllt war. Ihr Geist schwebt noch immer durch die leeren Hallen. Apropos Geist: Schade, dass auch mir der Hausgeist Guillaume nicht begegnet ist.