Für den «Dorfplatz Mosnang» hat SRF Musikwelle-Redaktor Sämi Studer die Mutter von Maria Walliser besucht und Rückschau auf viele emotionale Momente gehalten.
An das erste Weltcup-Rennen ihrer Tochter erinnert sie sich besonders gern und natürlich an den Medaillenregen in Crans-Montana 1987. Zwei Jahre später freut sie sich mit ihrer Tochter über einen zweiten Weltmeistertitel in der Abfahrt, denn sie erlebt das Rennen live vor Ort.
Strapazierte Nerven
Sonst ist sie bei den Rennen eher selten dabei. aber sie zeichnet sie zu Hause auf Videokassette auf. Das schont auch ihre Nerven. «Kurz bevor Maria gestartet ist, habe ich jeweils das Haus verlassen, bin in den Stall gegangen und habe das Pferd gestreichelt», erzählt sie.
Dann geht ihr Blick noch etwas weiter zurück in die Vergangenheit und wandert zum Skilift am Hang gegenüber von ihrem Haus. «Dort hat Maria als Kind oft ausgeholfen. Danach konnte sie mit dem Skilift hochfahren und den Hang hinunter rasen, manchmal bis zu 50 Mal an einem Tag».
Die ersten Siege bei Schülerrennen und die gezielte Förderung durch den Skiclub Libingen ebneten den Weg für spätere Erfolge.
Erinnerungen auf Band und Papier
Jeder einzelne wurde von Mutter Maria Walliser festgehalten, auf einer Videokassette, angeschrieben mit Datum, Ort und Rang. Leider fehlt ein Gerät, mit dem sich die alten Kassetten abspielen lassen. Zum Glück gibt es noch zahlreiche gesammelte Zeitungsartikel, die die erfolgreiche Karriere der Mosnanger Skirennläuferin bis ins letzte Detail dokumentieren.
Natürlich gab es auch Misserfolge in Maria Wallisers Karriere. Auch damit wusste ihre Mutter umzugehen: «Wenn sie nach einem schlechten Rennen missmutig nach Hause gekommen ist, habe ich am besten nichts gesagt», sagt sie und meint locker «Das habe sich dann wieder gelegt».
Erfolgsbilanz einer eindrücklichen Karriere
Maria Walliser war zwischen 1983 und 1990 eine der erfolgreichsten Schweizer Skirennläuferinnen. Sie feierte 25 Weltcupsiege und sicherte sich zweimal den Gesamtweltcup.
Von den Olympischen Spielen in Sarajevo (1984) und Calgary (1988) kehrte sie mit zwei bronzenen und einer Silbermedaille nach Hause. An den Weltmeisterschaften in Crans-Montana holte sie 1987 in der Abfahrt und im Super-G Gold und im Riesenslalom Bronze. 1989 liess sie sich in Vail zum zweiten Mal als Abfahrts-Weltmeisterin feiern.