Das malerische Sarganser Schlösschen thront stolz über der St. Galler Gemeinde und grüsst die Vorbeifahrenden auf der Autobahn. Aber eben, die meisten nehmen die Ausfahrt nicht und fahren daran vorbei. «Sehr schade», finden Betty und Ernest Grob. Das Ehepaar versucht schon seit Jahrzehnten die Gemeinde kulturell wachzurütteln. In vielen Bereichen ist ihnen das auch bereits gelungen.
Sargans steckt voller Jazz
So wartet Sargans nicht nur mit einem Jazzkeller, sondern auch einem weit herum bekannten Jazz-Festival auf. Der alljährliche Weihnachts- sowie der Ostermarkt stammen ebenfalls aus Grobs Ideenschmiede. Für ihr Engagement wurden die beiden 2017 mit dem Gonzen-Kulturpreis ausgezeichnet.
Anfangs muss man halt ein wenig investieren
Ihre Gabe ist es, etwas loszureissen und dadurch viele Menschen mitzuziehen. Manchmal müssen sie sich beinahe ein wenig zurückhalten. Das geben ihnen auch die Sarganser bisweilen zu spüren. So gibt es nebst vielen aufmunternden Worten auch manch missbilligende Reaktion. «Man soll es nicht übertreiben», heisst es dann.
Es gibt noch viel zu tun
Davon lassen sich die Grobs aber nicht abhalten. Sie vermitteln Kultur im Alten Kino, planen Ausstellungen und kümmern sich um Kulturförderung und den Südkultur-Pass. Ambitionen gibt es noch viele. Im nahe gelegenen Einkaufszentrum gibt es zwar schon alles was das Herz begehrt. «Ein frisches Brot direkt vom Bäcker schmeckt aber immer noch besser», meinen die beiden. Deshalb versuchen sie auch Kleinbetriebe dazu zu animieren, sich im Zentrum niederzulassen. Ein grosser Wunsch ist es zudem, weitere Räume zu finden, die man als Kunst- und Kulturstätte öffnen kann. Es gibt also noch viel zu tun um Sargans aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.