Man darf sein Fernweh nicht falsch verstehen. Not Vitals Herz schlägt intensiv für Sent – vielleicht sogar intensiver, als bei so manchem Senter, der das Unterengadin nie verlassen wollte. Er lebt mal in Peking, mal in Westafrika. Dort grüsst ihn niemand auf der Strasse und niemand interessiert sich für sein Privatleben.
Diese Anonymität bedeutet Not viel. Nebst der Freiheit, die er im Ausland verspürt, war es vor allem die Kunst, die ihn in die Ferne zog. Im Unterengadin hätte er sich diesbezüglich gar nicht richtig entfalten können.
Während der Sommermonate jedoch zieht es den Randulin, wie man in Sent die Auswanderer nennt, immer wieder nach Sent zurück.
Provozierender Kuhdung
Seine Kunst ist modern und provokativ. Alles fing einst mit ein paar Kuhfladen aus Bronze an. Provokativ sind seine Skulpturen, Zeichnungen und architektonischen Schöpfungen noch immer. Die Betrachter werden gefordert und gleichzeitig inspiriert. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass Not Vitals Schöpfungen in namhaften Museen weltweit, wie gerade in Stockholm, ausgestellt werden.
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Schloss Tarasp in der Pipeline
Auch in Sent hat der Künstler seine schöpferischen Spuren hinterlassen. Sein Skulpturenpark lädt zum Verweilen und zur Inspiration ein. Kürzlich erwarb er das Schloss Tarasp. Dieses will er umbauen und eventuell der Öffentlichkeit zugänglich machen. Vielleicht wird er aber auch gleich selber Schlossherr. «Das ist noch alles offen», schmunzelt Vital und macht sich auf den Weg in Richtung Flughafen.