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Fahnenschwingen Die Fahne hoch fürs Jodlerfest

Das Fahnenschwingen ist nebst dem Jodeln und Alphorn spielen ein fester Bestandteil des Eidgenössischen Jodlerfests. Die Schweizer Tradition umfasst eine Vielzahl von Techniken und braucht viel Übung.

Christian Kuster ist Schweizermeister im Fahnenschwingen und ein Mann von Format. «Mit dem Essen nehme ich es nicht so genau», schmunzelt er. «Das ist beim Fahnenschwingen unwichtig. Sportlich ist man dennoch», meint der 30-Jährige. «Kraft ist gefragt, und vor allem auch Technik und Beweglichkeit.»

Fahnenschwingen ist ein Familienerbe

Fahnenschwingen kann man auch mit über 50 noch erlernen. «Es geht dann halt nicht mehr so schnell vorwärts wie bei den Jungen», meint Christian Kuster. Er selbst frönt seinem Hobby schon seit gut 20 Jahren. Sein Opa war es, der ihn dazu gebracht hat. So läuft es auch normalerweise in der Szene ab. Jemand aus der Familie vererbt das Hobby an die Nachkommen.

Zwei Männer stehen in Turnhalle und halten eine Schweizer- sowie eine Luzernerfahne waagerecht hoch.
Legende: Schweizermeister Christian Kuster (links) und Vereinspräsident Stefan Fischer (rechts) sind beide jahrelange Fahnenschwinger. SRF/Sämi Studer

Technische Finesse statt Kraftakt

Es sind vorwiegend Männer, die Fahnen schwingen. Aber es gibt auch Frauen, die diese Tradition ausüben. «Altersmässig ist die Bandbreite sehr gross. Was im Alter an Kraft fehlt, holt man durch technische Finesse wieder rein», so der Schweizermeister Christian Kuster.

Nicht zuletzt wird Konzentration und Mut benötigt. Vor allem dann, wenn man wettkampfmässig fit sein möchte. Bis man sich an den ersten Wettbewerb heranwagt, braucht es aber mindestens zwei Jahre Erfahrung.

Klare Regeln

Die Fahnen können aus Echt- oder Kunstseide sein. Wie schwer der Handgriff ist, kann man selbst entscheiden. Vorgeschrieben ist hingegen, dass eine Kantons- oder Schweizerfahne gleicher Grösse verwendet wird. Vorgeschrieben ist ebenfalls die Grösse des Kreises, auf dem die Fahnenschwingerinnen und Fahnenschwinger stehen dürfen.

Fahnenschwinger in Turnhalle steht auf einer Matte mit zwei Kreisen.
Legende: Bei jedem Übertritt des inneren oder äusseren Kreises gibt es entsprechende Abzüge in der Bewertung. SRF/Sämi Studer

Der innere Kreis hat einen Durchmesser von 60 Zentimeter und der äussere von 150 Zentimeter. Die Fahne muss beim Schwingen immer offen bleiben und darf den Körper oder den Boden nicht berühren. Vor allem darf die Fahne nicht herunterfallen und der Kreis nicht überschritten werden. Ansonsten gibt es Abzüge in der Punktebewertung.

Nebst dem bekannten Daumenschwung, Urner Unterschwung, Tellerschwung oder dem imposanten Bein-Überwurf gibt es insgesamt 99 verschiedene Wurfarten. Je mehr man beherrscht, desto besser fällt im Endeffekt die Bewertung der Jury aus.

Der Ursprung des Fahnenschwingens

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Fahnenschwingen ist eine jahrhundertealte Tradition und gehört zu den ältesten Nationalsportarten der Schweiz. Im 15. Jahrhundert gab es in Europa sogar Fahnenschwinger-Schulen. Es wurde im Militär sowie auf den Alpen Fahnen geschwungen. Die Sennen wollten einander zeigen, was man konnte. So entstand der Wettbewerbsgedanke im Fahnenschwingen.

Hoch hinaus geht nicht mehr

Für das Eidgenössische Jodlerfest wird fleissig geprobt. Etwas störend ist, dass die Turnhallen, in denen das Fahnenschwingen geübt wird, mittlerweile immer kleiner gebaut werden. Früher war fürs Üben eine Deckenhöhe von 8,5 Meter vorausgesetzt. Aber das ist passé. Allzu hoch darf man beim Fahnenschwingen also zumindest Indoor nicht mehr hinaus.

In erster Linie geht es aber um den Erhalt der Tradition, und nicht zuletzt um das Gemeinschaftserlebnis, welches am Eidgenössischen Jodlerfest in Zug ebenfalls im Zentrum steht.

Das Volksmusik-Superjahr

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Eine Frau und ein Mann tanzen in der Tracht
Legende: SRF

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SRF Musikwelle, 13.06.2023, 10:20 Uhr ; 

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