250 Jungtalente präsentierten am Wochenende ihr volksmusikalisches Können vor einer Fachjury in Gossau SG. Die besten 13 Formationen kamen in den Final und spielten um eine Spitzenplatzierung. Das sind die Gewinnerformationen in den zwei Kategorien «Instrumentale Volksmusik» und «Jodel».
«Die Anderä» – ihr Name ist Programm
«Die Anderä» sind tatsächlich etwas anders. Man beachte ihre Socken und höre auf ihre Musik. Das Trio schafft es, moderne Musik ins Volksmusikgewand zu legen oder Leo-Kälin-Stücke mit AC/DC zu kombinieren – und das in einer Besetzung mit Schwyzerörgeli, Geige und Cello.
Die Formation aus Brunnen im Kanton Schwyz besteht aus der 15-jährigen Sophia Nussbaumer am Cello und den beiden 17-jährigen David Björndalen an der Geige sowie Livio Müller am Schwyzerörgeli. Sie traten in der Kategorie «Instrumentale Volksmusik» an.
Der Entscheid sei in diesem Jahr klar gewesen, begründet die Jury ihre Wertung: «Die technische und musikalische Leistung war am grössten. Viele haben qualitativ sehr gut abgeliefert, aber das perfekte Zusammenspiel und das spezielle Arrangement des Trios hat uns überzeugt.» Zudem habe die Siegerformation im Final nochmals einen draufgesetzt im Vergleich zur Qualifikation mit einem neuen, anspruchsvollen Stück.
Bereits drei Mal haben «Die Anderä» früher beim Wettbewerb Folklorenachwuchs mitgemacht, immer rangierten sie sich weit vorne. Nun im vierten Anlauf hat es für den Sieg geklappt.
Nuria Grüter – «Jodel time»
Als Jüngste von vier Geschwistern ist die 15-jährige Nuria Grüter mit ihrer Familie im kleinen Luzerner Dorf Hohenrain zu Hause. Nach der obligatorischen Schulzeit, welche sie hauptsächlich im Homeschooling absolvierte, macht sie aktuell ein Zwischenjahr mit verschiedenen Praktikas.
Sie spielt Volleyball in einem Verein und ist Leiterin bei der Jubla Hohenrain/Kleinwangen. Ihre grösste Leidenschaft ist jedoch die Musik und hier im Besonderen das Jodeln. Seit 2018 nimmt sie Jodelunterricht an der Musikschule Hohenrain, wo sie auch im Jodelensemble mitsang. Zudem ist sie Mitglied im Jugendchor «In Canto Oberseetal» und wurde in diesem Jahr ins Programm der Talentförderung Musik des Kantons Luzern aufgenommen.
Nuria Grüter betont, wie sehr sie das Jodeln liebt. Dieser Musikstil gefalle ihr sehr und berühre sie. Das grosse Vorbild von ihr ist Melanie Oesch, und so singt sie nebst traditionellen Kompositionen auch modernere Lieder. Ihre Vielseitigkeit hat sie auch am Wettbewerb Folklorenachwuchs präsentiert.
Nebst «Hütt bini z fride und froh», einem herkömmlichen Jodellied, hat sie das Lied «Jodel time» von Melanie Oesch gesungen und damit das Publikum, aber auch die Jury überzeugt. «In diesem Lied zeigt Nuria ihre bereits sehr ausgereifte Jodeltechnik und man spürt ihre Freude an dieser schnellen Jodelart», begründet die Jury ihren Entscheid.
Weil sie den Wechsel zwischen etwas Modernen und Traditionellen macht, sei auch ein Grund für den Juryentscheid. Nuria habe ein grosses Potential und sei deshalb eine verdiente Nachwuchssiegerin.
Impressionen vom Folklorenachwuchs-Wettbewerb 2025
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Bild 1 von 7. Gofechörli Hemberg. Das «Gofechörli Hemberg» aus dem Toggenburg schaffte es mit seinem Gesang auch bin in den Final. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 7. Wespis. Die vier Geschwister Wespi aus Hohenrain im Kanton Luzern harmonierten bei ihrer ersten Teilnahme bereits sehr gut. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 7. Diä urchige Tannzäpfler. «Diä urchigä Tannezäpfler» aus Rickenbach im Kanton Thurgau sorgten für gute Stimmung. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 7. Buebechörli Urnäsch. Eine eindrückliche Bubenschar: Das «Buebechörli Urnäsch» aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 7. Kinderjodelchörli Mosnang. Auch die Kleinsten waren dabei, hier im «Kinderjodelchörli Mosnang» aus dem Kanton St. Gallen. Bildquelle: SRF.
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Bild 6 von 7. Kinderjodelchörli Mosnang. Stefan Segmüller (links) leitet das Kinderjodelchörli Mosnang seit der Gründung 1997. Bildquelle: SRF.
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Bild 7 von 7. Tschent. Die Formation «Tschent» schaffte mit ihrem virtuosen Spiel den Sprung in den Final. Bildquelle: SRF.
Schon zahrleiche Volksmusikstars wurden bei diesem Wettbewerb entdeckt: zum Beispiel Melanie Oesch, Nicolas Senn, Lisa Stoll, Florian und Seppli, Carina Walker oder die Geschwister Weber.