Tirggel-Herstellung
Der Tirggel ist eigentlich ein klassisches Weihnachtsgebäck. Seine filigranen Motive waren früher an manchem Christbaum eine Augenweide. In der Zürcher St. Jakob-Bäckerei wird diese Spezialität aber das ganze Jahr hindurch hergestellt. Die Motive variieren. Gezeigt werden zum Beispiel Tiere, altes Handwerk, Wilhelm Tell oder Ansichten von Zürich.
Das Geheimrezept
Der Tirggel-Teig ist einfach. Er besteht aus Mehl, Zucker und Honig. Allerdings ist es wichtig, dass die Honiglösung eine gewisse Dichte hat. In der Bäckerei kennen nur zwei Personen das geheime Rezept für die optimale Honiglösung.
Der Teig wird sehr dünn ausgewallt. Anschliessend wird das Holz- oder Kunststoffmodell auf den Teig gedrückt – mithilfe einer alten Walze.
Anschliessend wird der Teig mit den Fingern noch fester und trotzdem sorgsam ins Model gedrückt, damit alle Details der sehr feinen Motive gut sichtbar werden.
Gebacken wird der Tirggel bei rund 400 Grad 90 Sekunden lang. Nur mit Oberhitze. Dadurch bleibt der Boden schön weiss und das Motiv selbst erhält eine goldbraune Färbung.
Erst betrachten, dann geniessen
Knackig muss der Tirggel sein. Vor dem Verzehr lohnt es sich, ihn lange und genau zu betrachten. Hält man ihn gegen das Licht, wird er durchsichtig und jedes noch so kleine Motiv-Detail wird sichtbar.
Die Tirggel-Model in der St. Jakob-Bäckerei sind mehrere hundert Jahre alt, wobei die Originale zum Teil im Landesmuseum ausgestellt oder eingelagert sind. Auch in der Tirggel-Bäckerei mitten in der Stadt Zürich werden sie in einem feuerfesten Schrank aufbewahrt, damit die wertvollen Stücke auch bei einem allfälligen Brand unversehrt bleiben.