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Lebensgeschichte Albert Spörri – Kaminfeger und Naturliebhaber

Wenn Albert Spörri etwas fasziniert, geht er entschlossen, etwas eigenwillig und mit viel Leidenschaft ans Werk. Das war bei ihm schon immer so, sei es als Zwölfjähriger im Pontonierverein oder später als Kaminfeger und begeisterter Sammler von Kachelöfen.

Aus dem Fotoalbum von Albert Spörri

Aktivitäten, die im Freien stattfinden, waren für Albert Spörri immer besonders reizvoll. Das spürt man, wenn der 62-Jährige aus seinem Leben erzählt. Mit Fischen, Bootfahren, Fussballspielen oder Eislaufen hat er als Bub seine Freizeit verbracht. Auch den Beruf Kaminfeger wählte er aus dem Bedürfnis heraus, draussen arbeiten zu können: «Man ist frei, man ist draussen und kommt immer wieder in neue Häuser», sagt er.

Vorbilder so weit das Auge reicht

Was Albert Spörri als Kind erlebt, sieht und beobachtet, ist ausschlaggebend für seine Wahl von Hobbies und Beruf.

Als Zwölfjähriger darf er seinen Vater zum ersten Mal zum Angeln begleiten. Nebst dem Umgang mit der Rute lernt er einen Weidling, ein kleines Flachboot, zu steuern. Beides macht ihm grossen Spass. Alle anderen Ämtli in Haus und Garten erledigt er jeweils in Windeseile, damit er so bald als möglich wieder fischen und rudern gehen kann.

Ruderer und Brückenbauer

Am Fluss beobachtet er die Pontoniere der Schweizer Armee beim Brücken bauen. Als Zwölfjähriger tritt er selber einem Pontonier-Verein bei, nimmt an Wettfahrten teil und holt sich als junger Erwachsener sogar den Sieg bei den Pontonier-Schweizer-Meisterschaften. Logisch, dass Albert Spörri auch die Rekrutenschule bei den Pontonieren absolviert. «Als Pontonier hatte man es etwas besser als die Sappeure. Man war draussen in der Natur, am Wasser und wurde nicht so stark überwacht», so Spörri.

Der angehende Kaminfeger lernt bei einem Hammerwerfer

Beruflich tritt Albert Spörri in die Fussstapfen seines Vaters, der Kaminfeger war. Die Lehre ist hart, der Lehrmeister streng. «Er war etwa zwei Meter gross, sah aus wie Arnold Schwarzenegger, eine rechte Maschine», erinnert sich der 62-Jährige. «Er war Schweizermeister im Hammerwerfen und wollte, dass auch ich Hammerwerfer werde».

Als Kaminfeger schätzt Albert Spörri die «Ofenbüez» – das Reinigen der Kachelöfen – am meisten. Es sind alte Wohnungen, in denen noch Kachelöfen stehen, meistens von Italienern bewohnt. Bei ihnen geht es manchmal hoch zu und her, so dass es für den Kaminfeger schon mal riskant wird: «Manchmal hat einer von uns einen Grappa zu viel getrunken».

Die Kachelofen-Sammlung

1972 kommt Albert Spörri als Kaminfeger nach Zürich. Er erlebt die Zeit der Wandlung: Nach und nach ersetzen die Ölöfen die Holzofenheizungen. Doch die Liebe zum Kachelofen ist geblieben. Das Sammeln von verschiedenen Kachelofen-Modellen ist seit 18 Jahren das Hobby von Albert Spörri und seinem Sohn. Seine Sammlung umfasst heute zwischen 200 und 300 Öfen.

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