Die ersten sechs Lebensjahre verbringt Beat Baumann in Mailand. Dann zieht die Familie nach Balsthal, wo der Vater eine leitende Funktion in der Papierfabrik übernimmt. Dass Beat Baumann in Vaters Fussstapfen treten soll, ist bald einmal klar.
Sprosse um Sprosse auf der Karriereleiter
Nach der Primar- und Sekundarschule besucht er die Ecole Supérieure de Commerce in La Neuveville und anschliessend die Kantonsschule in St. Gallen. «Mein Vater wollte, dass ich nach der welschen Schule noch besser Deutsch lerne, deshalb bin ich nach St. Gallen gegangen», erklärt Beat Baumann. Nebst Deutsch verbessert er auch gleich sein Englisch. Er wohnt in einer Pension, die von einer Amerikanerin geführt wird.
Auf die solide Grundausbildung folgt eine ebenso solide Kaderausbildung in der Papierindustrie. Drei Jahre lang arbeitet der junge Mann in Frankreich, England und den USA.
Dann wird er in die Schweiz zurückberufen, als Geschäftsführer der Zentralstelle Schweizerischer Papierfabriken. Der Papyrus bleibt Beat Baumann als Geschäftsleiter bis zu seiner Pensionierung 1986 treu erhalten.
Faszination für Motoren
Eine Episode scheint Beat Baumann beim Rückblick auf sein Leben besonders erwähnenswert. «Zur Papierfabrik, wo mein Vater als Vizedirektor arbeitete, gehörte ein Werkareal. Dort standen viele Vehikel und Traktoren, auf denen wir als Kinder oft spielten.» In Büchern habe er sich schlau gemacht, wie Traktoren funktionierten. So habe er gelernt, sie «blind», ohne laufenden Motor zu fahren.
In dieser Zeit entsteht sein Traum, bei den Motorisierten Truppen Militärdienst zu leisten. Der Weg dorthin ist allerdings gepflastert mit Hürden, Widerständen und Enttäuschungen.
Wenn ein Nein zum Glücksfall wird
Die erste und grösste Enttäuschung kommt schwarz auf weiss. Als Beat Baumann sein Dienstbüchlein erhält, steht darin der Eintrag «Motorentransporttruppe». Später bezeichnet er diese Zuteilung allerdings als grossen Glücksfall. In dieser Truppe geniesst er eine tolle technische und fahrtechnische Ausbildung.
Sein nächstes Ziel lautet Offiziersschule. «In bürgerlichen Kreisen war es absolut in, im Militär weiterzumachen», so Baumann. Doch die militärische Laufbahn verläuft nicht reibungslos. Er wird zum Spielball interner Machtkämpfe und muss sich vehement und unermüdlich für seine eigenen Interessen einsetzen. Als Lohn für viele Mühen wird er schliesslich nach diversen Umwegen Oberst-Lieutenant. Seinen Militärdienst beendet er als Motorfahrer-Offizier im Platzkommando Luzern.