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Lebensgeschichte Bei Dorli Häners Mutter half ein wenig Hokuspokus

Wenn die Blutungen wieder einmal nicht aufhören wollten, schickte die Mutter Dorli jeweils zum Bärteli. Wie diese Dorfheilerin es schaffte – aus der Ferne notabene – zu helfen, kann sich Dorli Häner bis heute nicht erklären. Irgendwann stiess der Hokuspokus allerdings an seine Grenzen.

Offene Beine waren es, die Dorlis Mutter zu Schaffen machten. Immer wieder kam es deshalb zu offenen Blutungen. Medizinische Hilfe war in den 1930er- und 1940er-Jahren noch sehr eingeschränkt. Ausserdem vertraute Dorlis Mutter lieber auf die Fähigkeiten der Dorfheilerin anstatt auf ärztlichen Rat. Das funktionierte anfangs auch gut.

Der Tod der Schwester hatte Folgen

Dorlis ältere Schwester verstarb kurz nach ihrer Hochzeit aufgrund einer Nierenbecken- und Bauchfellentzündung. Sie war zu diesem Zeitpunkt gerade einmal 25 Jahre alt. Ein schwerer Schlag für Dorlis Mutter, der sich fortan auch bei ihr gesundheitlich bemerkbar machen sollte.

Der Bluthochdruck wurde zum Verhängnis

Alleine schon die offenen Beine sorgten für starke Schmerzen. Tückischer war jedoch der hohe Bluthochdruck. Er machte sich zwar nicht direkt bemerkbar, verursachte aber gleich eine Reihe von Schlaganfällen, an denen die Mutter mit 59 Jahren schliesslich starb. Viel zu früh für Dorli Häner, die mit ihren noch jungen Jahren gerne weiterhin auf die Unterstützung ihrer Mutter gezählt hätte.

Seitlich hat das Haus nur Platz für ein Fenster.
Legende: Die kleine Dorli vor ihrem auffällig schmalen Elternhaus. zvg

Ansonsten durfte sie sich über eine schöne Kinder- und Jugendzeit freuen, die von der liebevollen Zuneigung ihrer Eltern geprägt war.

Nicht reich, aber gut behütet

Dorli Häner kam 1932 in Liesberg BL als jüngstes von vier Geschwistern zur Welt. Ihr Vater hatte zwar keinen Beruf gelernt, arbeitete aber in der nahe gelegenen Zementfabrik. Das Geld reichte aus, damit die Familie gut über die Runden kommen konnte.

Lediglich während der Kriegsjahre waren sie auf die Hilfe von Bekannten und Verwandten angewiesen, die ihnen ab und zu eine Essensmarke zusteckten.Dorlis Elternhaus war auffällig schmal gebaut, aber gemütlich. Ihre Patentante wohnte gleich nebenan, was äusserst praktisch war.

So schaute Dorli immer einmal gerne bei ihrem Gotti vorbei, um herauszufinden, was es dort zu essen gab. War Mutters Küche zu Hause nicht nach ihrem Geschmack, hatte sie so jeweils eine gelungene Alternative.

Tanz und Fasnacht bereiten Freude

Besonders gerne ging Dorli jeweils tanzen. Dafür nahm sie stundenlange Fussmärsche auf sich. Bis nach Roggenburg waren das manchmal bis zu zwei Stunden durch den Wald.

Auch die Fasnacht sorgte jeweils für eine gelungene Abwechslung. Für ihre Kostüme liess sich die junge Frau immer etwas Besonderes einfallen und heimste so manchen Preis ein.

Heirat mit Jodelkomponist

Einen Beruf hatte Dorli Häner zwar nicht erlernt, arbeitete aber später als Verkäuferin und als Näherin. Sie heiratete 1954 Bruno Häner, der einerseits Coiffeur und andererseits ein bekannter Jodler und Komponist war. Im Februar 2015 verstarb ihr Gatte. Dorli Häner ist mittlerweile 87 Jahre alt und verbringt ihren Lebensabend im Seniorenzentrum Rosengarten in Laufen.

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