Seit Generationen schon lebt die Familie Troxler auf ihrem Gehöft in Urswil bei Hochdorf. Hans Troxler selber kam 1931 zur Welt und verbrachte den Grossteil seines Lebens hier.
Nebst Viehwirtschaft wurden auf dem Familienbetrieb seit jeher Pferde gezüchtet. Diese waren allerdings nicht lediglich zum Ausreiten, sondern zum Arbeiten bestimmt. So nutzte man die Pferde um die Milch morgens und abends zur Käserei zu bringen. Den ersten Traktor erhielt die Familie erst 1967. Bis dahin mussten die Pferde beim Pflügen und Heu verteilen ebenso mithelfen. Auch während seiner Zeit in der Rekrutenschule prägten Pferde Hans Troxlers Alltag.
Früher Schicksalsschlag
Hans Troxlers Mutter verstarb als er gerade die zweite Primarklasse besuchte. Das Leben musste weitergehen und so übernahm seine ältere Schwester kurzerhand die Mutterrolle. Ab der dritten Klasse packte Hans Troxler schon selber auf dem Hof mit an.
Während der Kriegsjahre ging es der Familie recht gut. Es wurde zwar rationiert und man konnte nur mit Coupons einkaufen – als Selbstversorger kamen die Troxlers aber gut über die Runden. Zur Not schlachteten sie dereinst sogar ein Schwein und verkauften es schwarz.
Lieber mit anpacken als lernen
Die Schule war ihm zwar nie besonders wichtig. Dennoch mochte Hans Troxler die Fächer Singen, Turnen und Rechnen. Noch heute ist er stolz darauf, dass er für kleinere Kopfrechnungen keinen Taschenrechner benötigt. Für die landwirtschaftliche Schule konnte sich Hans Troxler nicht begeistern. Lieber packte er gleich so mit an und arbeitete dafür sein Leben lang ohne zu jammern auf dem elterlichen Hof.
Mit dem Traktorenverband unternahm er ein paar Ausflüge und besichtigte andere Bauernhöfe. Eine landwirtschaftliche Reise führte ihn nach Bulgarien und Österreich und während der 1970-er Jahre reiste er sogar für zehn Tage nach Kanada.
Ansonsten blieb Hans Troxler sein Leben lang auf dem Bauernhof. Seit vier Jahren lebt er nun im landwirtschaftlichen Altersheim Hermolingen. Im Januar 2015 wird er 84 Jahre alt. Er ist ein wortkarger Rentner, dessen Augen dennoch freudig aufblitzen, wenn er auf sein Leben angesprochen wird.