Robert Wälti wurde am 26. März 1936 in Wald ZH geboren. Das Besondere daran: Seine Mutter wurde hochschwanger mit Ross und Wagen ins Spital gebracht, wo seine Schwester Margrit auf die Welt kam. Eineinhalb Stunden später kam Robert auf die Welt. Ob man mit ihm rechnete, weiss er heute nicht mehr. Auf jeden Fall gab seine Zwillingsschwester gern den Ton an. Robert lernte also schon von klein auf sich durchzusetzen.
Trotz Abfuhr ein Ziel vor Augen
Dies kam ihm spätestens in der Sekundarschule zu Gute. Sein Lehrer war der Auffassung, dass seine Leistungen fürs Gymnasium nicht ausreichen würden. Robert entgegnete ihm keck, dass er sowieso schon eine Lehrstelle als Maschinenschlosser ins Auge gefasst hätte. Das sei gerade gut genug für ihn, konterte sein Lehrer kühl. Dadurch fühlte sich Robert erst recht dazu motiviert allen zu zeigen, was ihn ihm steckte.
Nach der Lehre besuchte er das Technikum in Winterthur im Bereich Maschinenbau. Seine Abschlussnote war eine 3,5. Sein Professor offenbarte ihm vor der ganzen Klasse, dass er nie ein Maschinenbauer werde. Auch diesen Affront nahm Wälti wieder als Ansporn dazu weiterzumachen.
Bohrjumbo als durchschlagende Idee
Es zog ihn ins Gebirge, wo er seine Arbeit beim Tunnelbau an der Nordseite des San Bernardino begann. Dabei musste er erkennen, wie gefährlich und bisweilen primitiv die Umstände dort waren. Er setzte sich für bessere Arbeitsbedinungen ein. Gleichzeitig suchte er nach Lösungen, um die Produktivität zu steigern.
Bei einem Ideenwettbewerb gewann er und fand dadurch seine nächste Anstellung beim Via Mala-Tunnel. Dort entwickelte er ein neues Bohrgerät: den Bohrjumbo. Damit wagte er den Schritt in die Seltbständigkeit und gründete seine eigene Firma Rowa. Auch in Norwegen, Österreich, Ecuador, Guatemala, Ruanda und sogar Saudi-Arabien war sein Produkt erfolgreich.
Alle Schwierigkeiten, an die ich herantrat, haben mich wohl erst recht nach vorne gebracht.
Robert Wälti war Unternehmer durch und durch. Dass er sich ganz der Arbeit widmen konnte, verdankte er nicht zuletzt auch seiner Frau Hedy, die er 1962 heiratete. Für seine Familie mit drei Kindern habe er wohl zu wenig Zeit aufgebracht, gibt er heute zu. Dafür ist er heute als Pensionär für seine pflegebedürftige Frau da.