Wer eine aussergewöhnliche Idee hat, ist andern damit oft ein Dorn im Auge. Nicht anders erging es Markus S. Bach, als er 1969 seine Brass Band Berner Oberland (BBO) gründete. Die regionalen Musikvereine versuchten ihm sogleich Steine in den Weg zu legen. Mitgliedern, die auch bei der BBO mitspielen wollten, wurde beispielsweise untersagt, ihr geliehenes Vereinsinstrument auch dort zu benutzen. Es kam soweit, dass Bach sogar vor der kantonalen und Berner Oberländer Musikkommission antraben und sein Vorhaben rechtfertigen musste.
Vom Konkurrent zur Elitegruppe
Die ursprünglichen Ängste der Gegner wurden jedoch nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil. Die Förderung des Nachwuchses war seit Anbeginn ein zentrales Anliegen der BBO. Zu diesem Zweck gründete Bach auch eine entsprechende Musikschule. Die aktiven und ehemaligen Mitglieder der BBO tragen ihrerseits massgeblich zum musikalischen Erhalt und zur Förderung in der Region bei – sei es als Musikanten, als Dirigenten oder in der Ausbildung.
Info
Mittlerweile zählt Bachs Formation als eine der bekanntesten und erfolgreichsten des Landes. Durch zahlreiche Konzerte, Wettbewerbe, Tonträger und Auftritte beim Radio und TV konnte sich die BBO den Ruf als vielseitige Konzert- und Wettbewerbsband aufbauen.
Anekdoten
Als Dirigent muss man wissen was man will. Es braucht einen Chef und ein inneres Feuer.
Bach selber genoss schon in seiner Kinderzeit einen grossen musikalischen Rückhalt in seiner Familie. So trat er schon früh der Brassband Harmonie Saanen bei. Als Teenager war ihm bereits bewusst, dass er Musik studieren möchte. Nach der Schule und dem KV-Abschluss setzte er diesen Traum um und gelangte ans Konservatorium Bern. Später machte er eine Militärmusikkarriere bis zum Dirigenten. Was ihn besonders freut ist, dass auch seine Söhne sich als Musiker etablieren konnten.