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Muotathaler Wetterschmöcker «Im Früehlig hend mich die Ameisi versecklet»

An ihrer Herbstversammlung zogen die Moutathaler Wetterpropheten Bilanz. Zwei der sechs Wetterschmöcker lagen mit ihrer Vorhersage fürs Sommerwetter ziemlich daneben. «Wettermissionar» Martin Horat hat zum Beispiel die langen Ameisenbeine falsch interpretiert.

Am 26. Oktober 2018 trafen sich die Muotathaler Wetterpropheten zur traditionellen Herbstversammlung im Schwyzer Dorf Alpthal. An diesem gut besuchten Anlass zogen die sechs urchigen Männer Bilanz zu ihren Prognosen fürs Sommerwetter und blickten dem Winter entgegen.

«Tannzapfen» Alois Holdener

Mit den Prognosen für den letzten Winter lag Alois Holdener noch voll daneben. Doch für den Sommer 2018 verrieten ihm Tannzapfen und Waldbäume, dass er gut wird. Dank seiner treffsicheren Vorhersage holte er sich als neuer Wetterkönig den Wanderpokal. Für die Wintermonate rechnet Alois Holdener mit viel Föhn, milden Temperaturen und wenig Schnee.

«Naturmensch» Karl Hediger

«Meine Sommerprognosen hätten besser sein können, aber ich bin zufrieden», so Karl Hediger. Die Winterprognose fällt ihm etwas schwer, weil er nur wenige Häuschenschnecken fand. Aber diese lassen ihn auf viel Schnee schliessen.

«Musers» Martin Holdener

Für die Sommermonate hat Martin Holdener viel heisses Wetter vorausgesagt – ebenso einen goldigen Herbst. Für die Winterprognose machen es ihm die Mäuse für einmal nicht leicht. «Sie tragen ihre Haarscheitel mal links, dann wieder rechts.» Das heisst wohl, dass das Winterwetter wechselhaft wird.

«Sandstrahler» Peter Suter

Der älteste der Muotathaler Wetterpropheten hat einen ziemlich trockenen Sommer vorhergesagt. Bis im November rechnet er mit weiteren trockenen Phasen, dafür sollte später dann der Schnee lange liegen bleiben.

Roman «Jöri» Ulrich

«Für mich war der Sommer 2018 zwar super, aber mit meinen Prognosen lag ich ziemlich daneben», bilanziert Roman Ulrich. Er rechnet mit einem späten Wintereinbruch und erwartet wenig Schnee.

Wettstreit der Propheten

Zu einer Art Hochburg der Wetterpropheten hat sich in den letzten Jahrhunderten (nachweisbar seit 1749) das Muotathal entwickelt. Dort lieferten sich einige der begabten Menschen förmlich Duelle über die Voraussage des künftigen Wetters.

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Aus dieser Leidenschaft heraus entstand 1947 der Meteorologische Verein Innerschwyz. Seither versammeln sich die Muotathaler Wetterpropheten zwei Mal jährlich und geben ihre Sommer- und Herbstprognosen öffentlich bekannt.

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