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Schweizer Musikpreis Grosse Ehre für Ils Fränzlis da Tschlin

Nebst dem Grand Prix Schweizer Musik – er geht 2019 an André und Michel Décosterd – vergibt das Bundesamt für Kultur jedes Jahr mehrere Schweizer Musikpreise. Zu den «herausragenden und innovativen» Schweizer Musikschaffenden gehören nach Meinung der Jury auch Ils Fränzlis da Tschlin.

Drei Musikerinnen und zwei Musiker in einem Pavillon.
Legende: Ils Fränzlis da Tschlin Die Janetts: Madlaina (Viola), Domenic (Klarinette), Curdin (Kontrabass), Anna Staschia (Violine) und Cristina (Violoncello). fraenzlis.ch

Vorbild von Ils Fränzlis da Tschlin ist der blinde Geiger Franz-Josef Waser, der im 19. Jahrhundert im Unterengadin zum Tanz aufspielte. «Die Geschichte der Fränzlis ist insofern wichtig, als dass wir uns mit unseren Instrumenten auf die Tanzmusik-Besetzung des 19. Jahrhundert berufen», erklärt Madlaina Janett.

Wie die Alten sungen

Zwar seien keine Tonaufnahmen der «Ur-Fränzlis» verfügbar, aber es gebe Fotos, auf welchen man sehe, mit welchen Instrumenten damals gespielt wurde. «Ob wir aber auch wirklich so wie unsere Vorbilder im 19. Jahrhundert klingen, das können wir nur erahnen», schmunzelt die junge Bratschistin.

Die Geschichte von Ils Fränzlis da Tschlin beginnt vor über 30 Jahren. Anfangs treten sie eher selten auf und bleiben gut zehn Jahre lang ein Geheimtipp. Das ändert sich 1996 mit dem ersten Tonträger «pariampampam». Plötzlich sind die Unterengadiner Musiker sehr gefragt und geben in der Schweiz und im Ausland bis heute viele Konzerte, in häufig wechselnden Besetzungen.

Frauen in der Mehrzahl

Die Fränzlimusik war lange eine reine Männerdomäne. Heute sind die Frauen in der Mehrzahl. Auffallend ist der Name Janett bei der aktuellen Besetzung.

Video
Fränzlis da Tschlin
Aus Potzmusig vom 17.10.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 50 Sekunden.

Seit ein paar Jahren spielen die beiden Brüder Domenic und Curdin Janett mit ihren jeweiligen Töchtern Anna Staschia, respektive Madlaina und Cristina in der Formation. «Wir könnten uns eigentlich umtaufen in ‚Ils Janettlis‘, aber nicht ‚da Tschlin‘, denn die meisten sind nicht mehr in Tschlin zu Hause», meint Madlaina Janett. Am Namen, der inzwischen eine Marke ist, werde aber nicht gerüttelt.

Preisverleihung im Herbst

Die Preisverleihung findet am 20. September im Rahmen des Festivals ZeitRäume in Anwesenheit von Bundesrat Alain Berset im Kunstmuseum Basel statt. Der Schweizer Musikpreis ist mit 25 000 Franken dotiert.

Schweizer Grand Prix Musik und Schweizer Musikpreise

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Die Schweizer Musikpreise zeichnen das herausragende und innovative Schweizer Musikschaffen aus und tragen zu dessen Vermittlung bei. Das BAK mandatiert jährlich rund zehn Expertinnen und Experten aus dem Bereich Musik. Diese wählen Kandidatinnen und Kandidaten aus allen Regionen der Schweiz und aus sämtlichen Musiksparten aus und unterbreiten ihre Auswahl der Eidgenössischen Jury für Musik.

Der Schweizer Grand Prix Musik ist mit 100'000 Franken dotiert, die Schweizer Musikpreise mit je 25'000 Franken.

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