«Adlerhorst» nennt Philippe Roussel sein Zuhause. In seiner Dachwohnung kommt er zur Ruhe. Das Gleiche gilt für sein kleines Haus im Piemont, «The Magic Place», wie er es nennt. «Beim Kauf war es eigentlich nur ein Steinhaufen. Doch dann habe ich die Ärmel hochgekrempelt und daraus ein Häuschen errichtet.» An diesem magischen Ort könne er unglaublich viel Kraft tanken.
Die braucht er auch auf der Bühne. Noch bis am 7. Februar wird «Der schwarze Hecht» im Bernhard-Theater gezeigt. Philippe Roussel geniesst die nostalgische Musical-Welt und geht in der Rolle des Zirkusdirektors Obolski auf.
Beim musikalischen Lustspiel von Paul Burkhard führt Erich Vock Regie. Mit ihm hat Philippe Roussel in der Vergangenheit schon oft zusammengearbeitet. Von grossem Erfolg gekrönt war «Die kleine Niederdorfoper», die vor neun Jahren an 327 Vorstellungen 127'000 Zuschauerinnen und Zuschauer ins Bernhard-Theater lockte.
Begabung und Fleiss sind Grundvoraussetzungen für einen Schauspieler. Aber für den Erfolg braucht es auch immer ein Quäntchen Glück.
Das Original mit Ruedi Walter und Margrit Rainer in den Hauptrollen hat er selber im Corso-Theater gesehen. «Sie sind die Helden meiner Jugendzeit und bis zum heutigen Tag unvergessen», meint Roussel mit grossem Respekt.
Vom klassischen Theater zu Komödie und Musical
Nach der Schauspielschule in Basel war Philippe Roussel an Theatern in Deutschland und später auch wieder in der Schweiz. Nach Abstechern zum Film wurde er vor allem durch Sitcoms im Fernsehen bekannt. So spielte er zwischen 1997 und 2001 die Hauptrolle des Leo Matter in der Sitcom «Mannezimmer». Für die TV-Sendung «Benissimo» war er als Teil Kabarettgruppe «Friends» für die Sketch-Einspieler zuständig.
Als Sänger hatte Philippe Roussel bereits mit sechs Jahren seinen ersten Auftritt. Im 1992 war er Finalist in der Schweizer Ausscheidung des Concours Eurovision de la Chanson. Vier Jahre später erschien von ihm eine CD mit dem Titel «Um heute hier zu stehn» mit eigenen Songs. Für seine Rolle als Zirkusdirektor Obolski kommt ihm sein Gesangstalent nun ein weiteres Mal sehr entgegen.
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Und wenn nach der letzten Vorstellung von «Der schwarze Hecht» der Vorhang fällt, findet Philippe Roussel wiederum Zeit für seine zweite Leidenschaft. «Reisen, reisen, reisen. Ich reise fürs Leben gerne. Mich faszinieren fremde Kulturen.»
Inhalt «Der schwarze Hecht»
Anlässlich seines 60. Geburtstages lädt Fabrikant Oberholzer seine Geschwister nebst Anhang zum Hechtessen ein. Eine Spezialität des Hauses. Die Geburtstagsfeier gerät jedoch aus den Fugen als unerwartet Zirkusdirektor Obolski, das schwarze Schaf der Familie, auftaucht. Er ist in Begleitung seiner Gattin, der charmanten Zirkusprinzessin Iduna. Diese erobert die Herzen der männlichen Familienmitglieder im Sturm und zieht sich so den Ärger der weiblichen Gäste zu.