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Karl Hediger: «Winter bringt Nässe, Schnee und Regen»
Aus Muotathaler Wetterschmöcker vom 21.10.2023. Bild: SRF / Jolanda Van de Graaf
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Neuer Wetterkönig «Ich habe es nicht erraten – sondern gewusst!»

Die berühmten Wetterpropheten haben ihre Prognosen für den Winter verkündet und einen Sieger für die beste Sommerprognose aus ihren Rängen erkoren. Doch glauben die Innerschweizer Wetterschmöcker auch an ihre eigenen Prognosen?

«Den Oktober habe ich ziemlich genau erraten – also nicht erraten, sondern gewusst!», sagt Karl Hediger stolz. Stolz darf Hediger auch sein, denn er wurde an der Herbstversammlung der Innerschweizer Wetterschmöcker in Rothenturm zum Wetterkönig des Sommers 2023 erkoren. Alle sechs Hobby-Meteorologen der Muotathaler Wetterschmöcker trennten am Schluss jeweils nur 1.5 Punkte voneinander.

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Herbstversammlung der Muotathaler Wetterschmöcker
aus Audio MW vom 21.10.2023. Bild: SRF
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Mit insgesamt 15 Punkten durfte Karl Hediger den hölzernen Wanderpokal schliesslich nachhause nehmen. Der älteste der sechs Wetterschmöcker, Martin Horat, konnte dieses Mal nicht an der Veranstaltung teilnehmen. Seine Prognose wurde mit guten Besserungswünschen stellvertretend von Dominik Rickenbacher verlesen.

Wetterraten mit Holz und Schnecken

Ob der amtierende Wetterkönig Hediger nun auch den Winter zuverlässig voraussagen konnte – das sei fraglich, meint der Küssnachter Wetterfrosch. Denn für die Winterprognose verliesse er sich in der Regel auf die Schnecken. Doch diese seien wegen der Hitze nicht mehr so zuverlässig wie früher, beklagt Hediger. Deswegen sei auch seine letzte Winterprognose «vollkommen neben den Schuhen» gewesen. Im Winter orientiere er sich am Holz. Das liege ihm meistens besser und daher könne er jeweils akkuratere Sommerprognosen abgeben.

Nur Spass oder doch glaubwürdig?

Zweimal pro Jahr prophezeien die sechs urchigen «Muotathaler Wetterschmöcker» das Wetter. Wer mit den Prognosen am treffsichersten ist, wird zum Wetterkönig gekürt. Der neue Titelhalter ist «Naturmensch» Karl Hediger. Er hatte für rund 75 Prozent der Sommertage das Wetter richtig prophezeit und ist somit der Nachfolger von Alois Holdener. Vom ehemaligen Wetterkönig wollten wir wissen, ob die Prognosen nur der Unterhaltung dienen oder ernstzunehmende Wetterberichte darstellen.

Alois Holdener

Wetterprophet

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Alois Holdener ist seit 1998 einer der sechs Wetterpropheten des Meterologischen Vereins Innerschwyz. Vergangenen Frühling wurde er zum Wetterkönig, für die passendste Winterprognose 2022/23. Er, der «Tannenzäpfler» beobachtet für seine Prophezeiungen den Wald. Auch die anderen Wetterschmöcker beobachten die Natur - einer analysiert das Verhalten von Mäusen, ein weiterer dasjenige von Ameisen.

SRF: Sind ihre Prognosen ernst gemeint oder nur Unterhaltung?

Alois Holdener: Wie soll ich das sagen? Die einen nehmen es recht ernst, andere weniger. Es ist etwas dazwischen.

Kurzfristig erkennt man viel. Langfristig ist es schon schwierig.
Autor: Alois Holdener Wetterprophet und Wetterkönig 22/23

Wir sind aber alle sehr am Wetter interessiert. Ohne Ahnung vom Wetter geht das nicht.

Dank Naturbeobachtungen das Wetter vorhersagen - ist das möglich?

Kurzfristig erkennt man viel. Je nach Feuchtigkeit sind die Äste der Rottanne zum Beispiel hoch oder tief. Das ist wie ein Barometer.

Aber kann man auch langfristig «wetterschmöcken»?

Die sechs Monate sind vom Verein vorgegeben. Das ist schon schwierig. Aber wir haben ja Wettervorwissen. Im Januar ist es kalt. Das ist ja eigentlich logisch.

Es ist eine Prophezeiung – mehr eigentlich nicht.
Autor: Alois Holdener Wetterprophet und Wetterkönig 22/23

Und dann muss man es noch «es bizeli breiche». Man kann es sicher nicht auf den Tag genau sagen, aber so ungefähr sollte man es können.

Glauben Sie ihrer eigenen Prognose?

Ja, sonst hätte ich sie nicht aufgeschrieben, also ein bisschen zumindest. Wir sind Wetterpropheten. Ob das Wetter dann auch so wird? Da bin ich mir auch nicht hundertprozentig sicher. Es ist eine Prophezeiung – mehr eigentlich nicht.

Anders gefragt: Liest ein Wetterschmöcker den Wetterbericht?

Ja. Manchmal muss ich mir dann eingestehen: «Da bin i jetzt voll denebed gsi.» Es ist ja nur eine Annahme. Man kann nicht in den Wald blicken und meinen, jetzt wisse man alles für die kommenden sechs Monate. Da muss man schon auf mehr schauen.

Das Gespräch führte Fabio Flepp

Radio SRF Musikwelle, Samstag 21. Oktober 2023, 12.15 Uhr «Wetterschmöcker» ; 

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