Vor genau dreissig Jahren stand er als charmanter Jüngling mit strahlenden Augen auf der Bühne des «Grand Prix der Volksmusik» und trällerte sich mit «Die kloane Tür zum Paradies» in die Herzen eines Millionenpublikums. Für Patrick Lindner eröffnete sich dadurch das Tor zur Welt des Showbusiness. Kritische Zungen bescheinigten ihm damals eine kurze Karriere – und lagen damit offensichtlich falsch.
Moderner Schlager war schon immer sein Ziel
Patrick verstand es nämlich, eine grosse Wandelbarkeit an den Tag zu legen, die seinem Publikum dennoch immer entsprach. Er bewegte sich in Richtung Swing oder böhmische Musik und fand Gefallen am klassischen Schlager. Mittlerweile reitet er mit auf der Erfolgswelle des deutschen Pop-Schlagers.
Im Grunde genommen war dies schon seit Anbeginn sein Ziel. Dass er als Interpret volkstümlicher Lieder durchstartete war eher ein Zufall. Dennoch konnte und kann er auch heute noch dazu stehen.
Mein Publikum mag es nicht, wenn man in Wunden herumbohrt
Nach wie vor singt er lieber über die Liebe als grösstes der Gefühle. In seinen Liedern lässt er sich nicht über soziale Missstände aus, wie das Kollegen wie Udo Jürgens zu tun pflegten. Im Endeffekt ist die leichte Muse auch genau das, was sein Publikum von Patrick Lindner erwartet.
Sein neues Album «Ich feier' das Leben» klingt denn auch genau so, wie man es von ihm erwartet. Besonders freut ihn, dass er dafür neue, junge Komponisten finden konnte, die es dennoch verstanden, ihn genau so abzubilden, wie er sich altersmässig gerade fühlt.
Routine ersetzt das Lampenfieber nicht
Wenn Patrick seine bisherige Karriere betrachtet, dann ist er froh darüber, dass er den ganzen Star-Rummel um seine Person viel gelassener sieht. Die Routine ist entsprechend gross, das Lampenfieber aber ebenso – daran hat sich über all die Jahre nichts verändert. Das Lampenfieber verpasst ihm den gewissen Adrenalinkick, der auf der Bühne notwendig ist.
Gott sei Dank dürfen wir heutzutage etwas bunter sein
Was Patrick an der heutigen Zeit so schätzt ist, dass die Leute viel toleranter und offener geworden sind. Da darf man ruhig auch etwas bunter und nicht immer so angepasst sein.
Mit 59 Jahren steckt Patrick natürlich noch mittendrin im Leben. Entsprechend denkt er auch noch überhaupt nicht ans Aufhören. Dies würde er dann in Erwägung ziehen, wenn er nur noch wegen des Geldes auftreten müsste oder sein Publikum sich von ihm abwenden würde.