Stiftung «Für das Alter»: Plakatwerbung von 1925 bis 1941
Die Stiftung «Für das Alter» wird am 23. Oktober 1917 in Winterthur ins Leben gerufen. «Das Wohl älterer Menschen in der Schweiz zu erhalten und zu heben», ist seit 100 Jahren ihr Hauptzweck. Drei Aufgaben werden in der Stiftungsurkunde festgehalten:
- Die Stiftung soll das Bewusstsein für die Situation der alten Frauen und Männern fördern.
- Durch Spendensammlungen soll das Los von alten Menschen in Armut verbessert werden.
- Die Stiftung soll «alle Bestrebungen zur Förderung der Altersversicherung, und insbesondere auch der gesetzlichen» unterstützen.
Sammlungen und Zuschüsse
100 Jahre
Film
Eine erste Sammlung ergibt 226‘000 Franken, die zweite bereits das Doppelte. Die Unterstützungsbeiträge fallen mit fünf bis 20 Franken monatlich sehr gering aus. Die Gesuche um Unterstützung sind zahlreich. Ab 1928 helfen Zuschüsse aus der Bundeskasse sie zu erfüllen. Nach und nach entstehen kantonale Komitees. Drei Jahre nach der Stiftungsgründung verfügen bereits elf Kantone in jeder Gemeinde über ehrenamtliche Ortsvertreterinnen und –vertreter.
Alters- und Hinterlassenenversicherung
Im Dezember 1925 stimmt das Volk einer Änderung der Bundesverfassung zu, die den Bund zur einer Alters- und Hinterlassenenversicherung verpflichtet. Der erste wichtige Schritt Richtung gesetzlicher Altersvorsorge ist getan.
Bis zur Umsetzung der AHV 1947 ändert sich die Lage der älteren Bevölkerung allerdings kaum. 1948 werden die ersten AHV-Renten ausbezahlt. Sie sind bescheiden und genügen selten, um den Lebensunterhalt zu decken. Viele ältere Menschen sind nach wie vor auf Unterstützung angewiesen.
Die finanzielle Notlage der älteren Bevölkerung entschärft sich ab den 1950er-Jahren. Die Stiftung «Für das Alter» kann sich mit verschiedenen Dienstleistungen nun vermehrt um das seelische Wohl der Schweizer Senioren kümmern – seit 1978 bis heute unter dem Namen Pro Senectute.
Eine Jahrhundertgeschichte
Die Pro Senectute feiert ihr hundertjähriges Bestehen bis im November mit verschiedenen Aktivitäten. Zum Jubiläum ist auch das Buch «Eine Jahrhundertgeschichte – Pro Senectute und die Schweiz 1917 – 2017» von Kurt Seifert erschienen.
Im Vordergrund stehen die sozialpolitischen Ereignisse der letzten 100 Jahren: Erster Weltkrieg, Landesstreik, Schaffung der AHV, Jugendunruhen, Fragen zur Langlebigkeit, Sicherung der Altersvorsorge – immer auch in Bezug auf die Pro Senectute. 200 Bilder dokumentieren eindrücklich, wie sich das Altersbild in 100 Jahren gewandelt hat.