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Radio SRF Musikwelle Archivperle: Erlebnisbericht über die Sonnenfinsternis von 1952

«Hoch am Himmel steht nur noch eine schmale Sichel der Sonne... noch neun Minuten bis zur totalen Verfinsterung», erzählt Professor Max Waldmeier in seinem Bericht. 1952 war er mit einem Team von Wissenschaftlern zur Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis in den Sudan gereist.

Im Jahre 1949 entschloss sich der Astronom Max Waldmeier eine Expedition zur Beobachtung der Sonnenfinsternis vom 25. Februar 1952 zu unternehmen. Sie diente der Korona-Forschung, die das Astrophysikalische Observatorium in Arosa seit 1938 betrieb. Als Beobachtungsort wurde die sudanesische Hauptstadt Khartum gewählt.

Max Waldmeier

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Astronom Max Waldmeier (1912-2000) war von 1945 bis 1979 Direktor der Eidg. Sternwarte und Professor für Astronomie an der ETH Zürich. Er führte insgesamt 20 Forschungsreisen durch, um die äussere Schicht der Atmosphäre der Sonne (Korona) zu erkunden.

Erste Farbaufnahmen der Korona

Hervorragende Wetteraussichten, maximale Finsternisdauer und relativ gute Erreichbarkeit machten den Sudan damals zum Ziel vieler Wissenschaftler. Die Expedition war aus wissenschaftlicher Sicht wohl die bedeutendste der 1950-er Jahre. So entstanden zum Beispiel erstmals Filme, die die Korona und die Gasmasse der Sonne in Farbe zeigten.

Erfolg dank Wetterglück

Die Witterungsaussichten waren sehr günstig: Für den Finsternistag konnte mit hoher Wahrscheinlichkeit mit klarem Himmel gerechnet werden. In der Tat wurde diese erste Expedition von Waldmeier, die von der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft finanziert wurde, zu einem Erfolg.

Der Bericht aus dem Sudan zur totalen Sonnenfinsternis wurde nicht live, sondern eine Woche später, am 4. März 1952 im «Echo der Zeit» ausgestrahlt.

Totale Sonnenfinsternis von 1999

Die letzte totale Sonnenfinsternis, die auch in der Schweiz zu beobachten war, fand übrigens am 11. August 1999 statt. Leider trübte vielerorts das schlechte Wetter die Sicht. Das hinderte den damaligen Gesamtbundesrat allerdings nicht daran, in corpore mit Sonnenschutzbrillen auf den Balkon des Bundeshauses hinauszutreten.

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