Rund 160 Stunden Arbeit investiert Schwyzerörgeli-Doktor Dani Schmidig für die Revision des Nussbaumer-Örgeli. Mit Jahrgang 1928 ist es eine alte Dame, die bisher noch nie eine Auffrischung erlebt hat. Nun wird es in Einzelteile zerlegt, fein säuberlich gereinigt und dank Ersatzteilen wieder funktionstüchtig.
Frisches Leder für undichte Klappen
Volksmusikredaktor Dani Häusler war mit auf Visite im Örgeli-Studio in Schwyz. Dani Schmidig hat ihm Schritt für Schritt erklärt, welche Eingriffe beim Nussbaumer-Örgeli anstehen. «Zuerst werden alle Knöpfe, der Griff und die Holzhebel im Rechen entfernt», so der Schwyzerörgeli-Doktor. Undichte Klappen werden mit frischem Leder ausgestattet, danach werden die Einzelteile Stück um Stück wieder eingebaut.
Porzellanknöpfe als seltene Zierde
«Zum Schluss verleime ich ich die Knöpfe neu», erklärt Dani Schmidig den nächsten Schritt. «Früher hat man Knochenleim verwendet. Der wird mit den Jahren spröd und verliert die Haftung». Für fehlende Knöpfe macht sich der Restaurator auf die Suche in seinem Ersatzteillager: «Das Nussbaumer-Örgeli zieren Porzellan-Knöpfe, die es heute nicht mehr gibt. In meiner Werkstatt gibt es zum Glück noch welche von anderen alten Instrumenten, die sich nicht mehr reparieren lassen.»
880 Hertz für den Wohlklang
Danach kümmert sich der Schwyzerörgeli-Doktor ums Innenleben des Instruments mit dem ganzen Stimmenbereich, der mit Leder ventiliert ist. Das aufgrund des Alters zum Teil vertrocknete Leder und der Balg werden ersetzt, die Stimmen geputzt und falls nötig entrostet. Zum Schluss wird das Schwyzerörgeli noch auf 880 Hertz gestimmt und danach im flotten Spiel auf Herz und Nieren geprüft.