Bei Franz Inauen wurde die Diagnose vor wenigen Jahren gestellt. Der Schmerz darüber traf den 61-jährigen Luzerner und seine Frau anfangs schwer. Als Seelsorger hatte Inauen über Jahre hinweg mit Demenzkranken zu tun. Er wusste also gleich, was ihn erwarten würde. Schwierig war es auch erkennen zu müssen, dass viele Verwandte und Bekannte seine Krankheit herunterspielten. Andererseits war es gut, endlich Gewissheit zu haben.
Mit Mut und Strukturen
Franz und Bernadette Inauen wollen es dennoch versuchen. Mit Ordnung und Strukturen im Haushalt können sich Demenzkranke besser zurechtfinden. Die beiden haben gelernt sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen und das Leben so zu nehmen, wie es aktuell ist.
Heim unausweichlich
Demenz-Fachmann Michael Schmieder führte über Jahrzehnte das Heim Sonnweid in Wetzikon – eines der führenden Zentren für Demenzkranke in Europa.
Seiner Meinung nach, ist über kurz oder lang ein Aufenthalt in einer entsprechenden Klinik für Betroffene unumgänglich. Oft erkranken nämlich sogar die gesunden Familienangehörigen, wenn sie mit der Pflege überfordert sind.
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Die Dementen bestimmen die Bedingungen, unter denen sie leben möchten. Wenn das bedeutet, dass eine Patientin nur noch Torte isst und ein anderer am besten im Flur schläft, so ist das in Ordnung. Hauptsache, es geht den Patienten gut. Darüber schrieb Schmieder auch ein Buch «Dement aber nicht bescheuert».