Der Swing ist nämlich wieder ganz schön in Mode gekommen. Stars wie Michael Bublé oder Robbie Williams tragen mit ihren Konzerten und CDs dazu bei, dass auch jüngere Generationen dem Swing-Fieber verfallen. Pepe Lienhard freut es, gilt er doch sozusagen als Schweizer Swing-Urgestein.
Als Peter Rudolf Lienhard am 23. März 1946 im aargauischen Lenzburg das Licht der Welt erblickt, wird ihm die Musik schon mit in die Wiege gelegt. Kaum in die Bezirksschule Lenzburg eingetreten, gründet er sein erstes Dixieland-Orchester «The College Stompers Lenzburg». Der Jazz hat den mittlerweile 12 jährigen Pepe in seinen Bann gezogen. Während ihn seine Mutter tatkräftig unterstützt, hofft sein Vater insgeheim, dass aus seinem Sohn doch noch etwas «Rechtes» wird. Wie es sich gehört, beginnt Pepe deshalb ein Jurastudium, welches er aber nach einigen Semestern wieder abbricht.
Damals gab es noch viele Dancings, da hatten alle Platz zum Spielen.
Er wagt den Sprung ins kalte Wasser, gründet ein Sextett und wird Profimusiker. Hazy Osterwald gilt als sein grosses Vorbild. Erste Achtungserfolge erzielt er im Zürcher Club «Mascotte» und mit der Single «Sheila Baby» mit dem 1972 ein erster Hit gelingt.
Fünf Jahre später dann aber der Durchbruch beim «Concours Eurovision de la Chanson» in London, wo das Pepe Lienhard Sextett mit «Swiss Lady» den stolzen achten Platz ergattert und damit einen Schweizer Evergreen landet.1977 ist es auch, als Udo Jürgens auf die Schweizer Formation aufmerksam wird. Er engagiert Pepe und seine Truppe für eine Tournee durch Kanada und die USA und legt damit den Grundstein für eine langjährige Zusammenarbeit.
Aber Pepe wäre nicht Pepe, wenn er sich nicht andauernd neue Ziele stecken würde.Er möchte nicht bis ins Rentenalter immerzu nur «Swiss Lady» spielen. In diesem Sinne verabschiedet er sich von seinem Sextett um gleich darauf seine eigene Big Band auf die Beine zu stellen.
Von Sinatra bis Houston
Kritiker behaupten, Pepe säge seinen eigenen Ast ab, auf dem er so bequem sitzt.Dass dem nicht so ist, beweist Pepe in den darauf folgenden Jahren durch seine Zusammenarbeit mit Weltstars wie Frank Sinatra, Sammy Davis jr., Paul Anka, Shirley Bassey oder Withney Houston. Einen Stammplatz kann er sich mit seinem Orchester auch in hiesigen Fernsehshows wie Heidi Abels «Musik und Gäste» sowie in «Teleboy» sichern.
Als einen Höhepunkt seiner Karriere zählt Pepe sein Wirken beim «Jazzfestival Montreux 2008». Als musikalischer Direktor kommt ihm dabei die Ehre zu Teil, ein spezielles Geburtstags-Konzert zu Ehren von Quincy Jones zu dirigieren. Im Auftrag der Schweizer Armee begleitet er dabei dreissig hochkarätige Stars vor 3000 begeisterten Zuschauern.
Man möchte meinen, dass sich all dieser Glamour auf Pepe abgefärbt hat. Ganz im Gegenteil! Pepe geniesst seine Freizeit abseits von jeglichem Starrummel. Gemeinsam mit seiner Lebenspartnerin lebt er mittlerweile auf seinem Bauernhof im Thurgau. Als Vogel-Liebhaber geniesst er es hier mitunter seine eigenen Hühner zu füttern.
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Unermüdlich auch im 2013
Damit verschafft er sich wiederum den idealen Ausgleich zu seinen schweisstreibenden Tourneen.Die nächste Konzertreihe führt ihn ab Ende Oktober 2013 durch die ganze Schweiz und mit «It’s Swing Time» bringt er zeitgleich eine neue CD heraus.