«Ich lass sie ziehen wie ein leiser Wellengang im Leben, und irgendwann kommen die Wellen zurück – in einem richtigen Zeitpunkt». Solch herrliche Worte verfasst eine Grossmutter für ihren Enkel, schreibt sie auf ein Blatt Papier und sendet sie per Brief. Es sind Worte, die aus tiefstem Herzen kommen, und die Hoffnung, dass darauf eine Antwort folgt, ist gross und berechtigt. Gerade solche Briefe können nämlich Brücken zwischen Generationen schlagen.
Brief anstatt Handy
Diesen Rat erteilt die Pastoralassistentin Christine Rammensee aus Weinfelden immer wieder, wenn sie Grosseltern kontaktieren, die mit ihren Enkeln ins Gespräch treten wollen. Briefe zu erhalten ist gerade in der heutigen, schnellebigen Zeit etwas sehr Kostbares. Hat sich doch extra jemand Zeit genommen, Zeile für Zeile von Hand niederzuschreiben, und nicht so nebenher ins Handy zu tippen. Gleichzeitig tritt man dem Empfänger nicht zu nahe und gibt ihm oder ihr Zeit das Geschriebenezu reflektieren.
Briefe an die Enkel:
Briefe an die Enkel
Die Frauengemeinschaft Weinfelden liess sich dadurch zu einem entsprechenden Projekt inspirieren und machte sich zusammen mit Christine Rammensee auf die Suche nach geeigneten und schreibwilligen Grosseltern. Dabei kamen nicht nur lobende Briefe zum Vorschein, sondern auch solche mit Lebensweisheiten und sogar Vorwürfen.
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Über 30 Grosseltern waren bereit dafür, sich für dieses Projekt zu engagieren. Dabei spielte für viele auch der Gedanke, eine Art schriftliches Vermächtnis für ihre Nachkommen zu hinterlassen, eine grosse Rolle.
Aus dem Projekt heraus entstand sogar ein Buch «Lebenswert - Grosseltern schreiben ihren Enkeln Briefe», welche bei der katholischen Kirchgemeinde Weinfelden erhältlich ist.