Dieser Auftritt von Uri Geller sorgt in der Schweiz ebenso für Schlagzeilen wie der Auftritt des Magiers fünf Tage zuvor am deutschen Fernsehen. Das Fernsehpublikum verfolgt das Geschehen konzentriert oder amüsiert am Bildschirm. Aus der Küche wird Besteck geholt, aus Schubladen kaputte Uhren. Man will am Experiment teilnehmen, sich von der Magie selber überzeugen.
Während der Sendung verbiegt der 27-jährige israelische Magier durch die Kraft seiner Gedanken eine Schöpfkelle. Erfolg zeigt sich auch beim «Flicken» einer Uhr. Mit den Worten «work, work, work» drückt Uri Geller seine positiven Gedanken aus und «motiviert» die Uhr, wieder zu ticken. Es funktioniert: Der Sekundenzeiger setzt sich nach ein paar Minuten tatsächlich in Bewegung.
Danach melden sich Zuschauerinnen und Zuschauer und berichten von krummen Löffeln und Gabeln sowie wieder funktionierenden Uhren oder anderen technischen Geräten.
«Zu verkaufen: Verbogenes Besteck»
Ebenfalls mit Humor hat sich Radiostudio Basel 1974 mit dem Phänomen Uri Geller auseinander gesetzt. Die Verantwortlichen haben in einem Zeitungsinserat verbogenes Besteck angeboten. Interessierte konnten sich telefonisch melden. Tatsächlich haben sich Frauen und Männer gemeldet, mit kreativen Vorschlägen, wozu krummes Besteck nützlich sein könnte.
Solche unerklärlichen Phänomene rufen natürlich auch die Kritiker auf den Plan, die den Magier als Scharlatan bezeichnen. Auch die Wissenschaft nimmt sich dem Mysterium verbogener Gabeln und Messer an. Es entstehen viele Theorien, aber keine endgültigen Erklärungen.
Uri Geller beschäftigt den Deutschen Bundestag
Dazu gibt es eine amüsante Anekdote aus dem Deutschen Bundestag. Ein besorgter Minister hat sich im Fall «Uri Geller» mit folgenden Worten ans Forschungsministerium gewandt: «Teilt die Bundesregierung meine Meinung und Befürchtung, dass parapsychische Epidemien, wie sie z. B. durch einen 'gewissen Menschen' in den Massenmedien ausgelöst wurden, wissenschaftlich untersucht und gesellschaftspolitisch erforscht werden müssten, insbesondere im Hinblick auf Massenbeeinflussungen durch Phänomene oder auch durch Tricks?» Natürlich müssen diese Ereignisse untersucht werden, meinte der damalige Staatssekretär mit einem Augenzwinkern. Schliesslich erfahre die deutsche Besteckindustrie dadurch eine erhebliche Absatzförderung, während es bei den Uhrmachern zu erheblichen Beschäftigungseinbrüchen kommen könne.