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Radio SRF Musikwelle Wir lassen Mailänderli links liegen

Nichts gegen Mailänderli, die schmecken köstlich. Doch im grossen Weihnachts-Gebäck-Universum gibt es auch weniger bekannte Rezepte, die Aufmerksamkeit verdienen. Wie wär’s für einmal mit Brabanzerl, «Läckerli à la tante Rosalie», Vanillebretzeli oder Marzipankartoffeln?

Mailänderli, Brunsli, Zimtsterne, Anischräbeli oder Spitzbuben heissen die Allzeit-Klassiker in der Weihnachtsbäckerei. Sie vorzustellen erübrigt sich. Deshalb lenkt das SRF Musikwelle-Team die Aufmerksamkeit für einmal auf weniger bekanntes Weihnachtsgebäck. Rezepte aus persönlichen Familienschätzen, verbunden mit ebenso köstlichen Kindheitserinnerungen.

Jörg Stoller's Marzipan-Kartoffeln

«Schon als kleiner Bub hatte ich grosse Freude daran, selber Geschenke zu machen,» erzählt Jörg Stoller. Einmal habe ein Freund aus der Nachbarschaft die Idee gehabt, eigene Marzipan-Kartoffeln herzustellen.

Zutaten und Zubereitung

Rezept

Die damals achtjährigen Buben mussten stellten schnell einmal fest, dass die Herstellung der feinen Kartoffeln aus Marzipan sehr aufwändig ist. «E Heide-Büez», beschreibt es Jörg Stoller rückblickend.

Im ersten Jahr war Freund Roland für die Marzipan-Masse zuständig. Jörg hatte die Aufgabe, die fertigen Kugeln im Kakao zu wenden und sie in schöne durchsichtige Säckchen mit Weihnachtsmotiven zu verpacken. Im Jahr darauf wurden die Rollen vertauscht.

Fränzi Haller steht auf Vanillebretzeli

«Meine Grossmutter hat jede Weihnacht unzählige Guetzli gebacken», erzählt Fränzi Haller. «Die Guetzli wurden genau abgezählt. An der Familienweihnacht erhielt man von jeder Sorte nur ein einziges Stück.» Dafür gab es für alle noch je ein Säckli Guetzli für Zuhause.

Zutaten und Zubereitung

Rezept

«Das Backen haben später wir Cousins und Cousinen übernommen. Alle Sorten wurden aufgeteilt. Seither bin ich für die Vanillebretzeli zuständig», so Fränzi Haller. Kein Wunder sind die Vanillebretzeli aus Grossmutters Backstube inzwischen ihre Lieblingsguetzli.

Mit diesen feinen Bretzeli hat Fränzi Haller auch gleich eine eigene Familien-Tradition lanciert: «Bei uns ist es üblich, dass wir genug Teig machen, damit man davon auch ungeniert naschen kann.»

«Läckerli à la tante Rosalie» sind Bea Schenks Geheimtipp

Die «Läckerli à la tante Rosalie» wecken bei Online-Redaktorin Bea Schenk viele gute Erinnerungen an die schönen Jahre bei ihrer Pflegefamilie. «Vom Geschmack her erinnern sie ein wenig an die Basler Leckerli, aber die von Tante Röseli sind viel weicher.»

Zutaten und Zubereitung

Rezept

Ein Anruf bei der Pflegemutter genügte, kurze Zeit später hatte Bea Schenk das bewährte Familienrezept in der Hand. «Das ist eine klebrige Sache», hat ihr Pflegemuetti ihr vorsorglich noch mit auf den Weg gegeben.

«Wohl wahr», sagte sich später die Online-Redaktorin bei der Zubereitung des feinen Weihnachtsgebäcks. «Den schweren und klebrigen Teig in einem Kuchenblech glattzustreichen, ist schweisstreibend.»

Doch schon der erste Bissen der zum ersten Mal selber gebackenen «Läckerli à la tante Rosalie» liess jeglichen Aufwand vergessen. «Sie sind einfach herrlich», meint Bea Schenk und fügt an: «Heimelig! Es riecht wie zu Hause.»

Brabanzerl sind für Bernhard Siegmann ein himmlischer Genuss

Weihnachten ohne eigene Guetzli! Undenkbar in der Familie von Bernhard Siegmann. «Das Virus Guetzlibacken haben wir drei Kinder alle von der Mutter übernommen», meint er. Sie sei eine leidenschaftliche und pingelige Guetzli-Bäckerin. «Je kleiner die Guetzli, desto besser. Wie edles Teegebäck aus der Konditorie sehen ihre rund 20 verschiedenen Sorten aus.»

Zutaten und Zubereitung

Rezept

Neben den weltbesten Spitzbuben, die seine Mutter bäckt, gehören Brabanzerl zu Bernhard Siegmanns Favoriten in der Weihnachtszeit. Das mürbe Mandel-Schokoladen-Gebäck ist mit hausgemachtem Johannisbeer-Himbeer-Gelée gefüllt und mit feiner dunklen Schokoladen-Glasur überzogen.

Brabanzerl sind inzwischen zur «Siegmann'schen Familientradition» geworden. «So gut wie Mutters Brabanzerl sind meine (noch) nicht», gibt Bernhard Siegmann zu und meint zum Schluss: «Achtung Suchtgefahr!» Denn wer sie einmal gebacken habe, könne auch in Zukunft nicht darauf verzichten.

Jeden Tag ein neues Rezept

Mit Vanillebretzeli, «Läckerli à la tante Rosalie» und Brabanzerl ist nicht genug der Leckereien. Zum Schluss dieser kleinen Backserie, stellt Jörg Stoller am Donnerstag noch seine heiss geliebten Marzipan-Kartoffeln vor.

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