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Das tragische Schicksal der Anna Göldi
Aus SRF WISSEN vom 18.06.1982.
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Radio SRF Musikwelle Anna Göldi eckt noch immer an

Sie war die letzte Hexe Europas, die 1782 in Glarus enthauptet wurde. Mit dem Teufel soll Anna Göldi geschlafen und die Tochter ihres Arbeitgebers vergiftet haben. So zumindest wurde es aus ihr herausgefoltert. Ein Drama, das nun in einem Museum Platz findet, was nicht überall auf Gegenliebe stösst.

Der Hänggiturm in Ennenda ist ein Wahrzeichen der Glarner Textilindustrie. Hier wurden dereinst Baumwolltücher zum Trocknen aufgehängt. Ein Wahrzeichen, welches die Glarner mit Stolz erfüllt.

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Anna Göldi Museum eröffnet
aus Audio MW vom 18.08.2017. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 46 Sekunden.

Nun aber, wird der dritte Stock dieses geschichtsträchtigen Gebäudes einem Mahnmal gewidmet – dem Schicksal einer Frau, das bei Teilen der Bevölkerung noch heute für Missmut sorgt. Lieber würde man mit Glarner Stickerei, anstatt mit dem letzten Hexenmord Europas in Verbindung gebracht werden.

Ein unerwünschtes Sinnbild

Viele Glarnerinnen und Glarner sind denn auch der Meinung, mit Anna Göldi würde ein Sinnbild hochstilisiert. Sogar das Glarner Parlament tat sich dereinst schwer Göldi von ihrem vorgeworfenen Tatbestand zu rehabilitieren. Bis 2008 nahm man sich Zeit dafür – nicht, ohne vorher zu betonen, dass Göldi doch in Gedanken schon längst rehabilitiert worden sei.

Mahnmal für Menschenrechte

Ganz anders sieht es die Anna Göldi Stiftung, die das umstrittene Museum im Hänggiturm initiiert hat.Die Tragödie der Werdenberger Magd, die dafür büssen musste, weil sie für die damalige Zeit wohl zu selbstbewusst und eigensinnig auftrag, rüttelt nach wie vor auf. Ihre Geschichte steht nicht nur für die Unterdrückung der Frau, sondern soll ein Zeichen für Menschenrechte allgemein setzen.

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