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Lebensgeschichte Fotograf Fernand Rausser – der subjektive Blick durchs Objektiv

Über 100‘000 Bilder enthält das Lebenswerk des Berner Fotografen Fernand «Sepp» Rausser. Eine kleine Auswahl davon will der bald 89-Jährige in einem neuen Bildband veröffentlichen. Die Fotos sollen die Welt in ihrer Vielfalt zeigen und die unterschiedliche Optik eines Fotografen veranschaulichen.

Fernand Rausser ist einer der berühmtesten und talentiertesten Fotografen der Schweiz. Zu seinen Auftraggebern als freischaffender Fotograf gehörten grosse Schweizer Firmen wie SBB, IBM, Caritas, Nestlé oder Swissair. Der gebürtige Berner ist ebenso als Cartoonist, Zeichner und Maler tätig und seit 2003 als Verleger.

Der Betrachter inszeniert das Bild

Der ehemalige Radiojournalist Roland Jeanneret hat Fernand Rausser für die Sendereihe «Lebensgeschichte» von SRF Musikwelle besucht. Was denn eine gute Fotografie sei, wollte er als Erstes vom bald 89-Jährigen wissen. «Das ist sehr verschieden und hängt stark von meiner Laune ab», so Rausser. Ein Sujet, das man fotografieren wolle, könne man sehr unterschiedlich betrachten.

Audio
Fernand Rausser über sein jüngstes Projekt
aus Lebensgeschichten vom 22.07.2015. Bild: SRF
abspielen. Laufzeit 32 Sekunden.

Berge von Fotografien

Dann erzählt der lebensfrohe Rentner von seiner umfangreichen Sammlung, die über 100‘000 Fotografien umfasst. Sie enthält nebst Auftragsarbeiten auch persönliche Erinnerungsfotos. Fernand Rausser geht sie momentan sorgsam durch, denn er möchte eine weitere seiner vielen Ideen in die Tat umsetzen.

Gleich und doch verschieden

Wie der Bildband heissen soll, weiss er noch nicht, dafür ist klar, was er enthalten soll: «Ich möchte die Welt in ihrer grossen Vielfalt zeigen. Dafür wähle ich jeweils zwei gleiche Bilder, die aber aus einer anderen Optik entstanden sind.» Ein Werk, das gegenüber der Schöpfung Respekt ausdrücken soll. Auf die Frage, ob sich denn die Welt durch Bilder verändern lasse, meint Rausser bescheiden: «Das funktioniert gleich gut oder schlecht wie mit Reden.»

Ein neues Herz und eine neue Liebe

Vor 18 Jahren hing Fernand Raussers Leben an einem seidenen Faden. Sein Herz wurde zunehmend schwächer. Doch Rausser stimmt, ausgestattet mit grossem Lebenswillen und viel Mut, einer Herztransplantation zu – und erlebt doppeltes Glück.

Video
Fernand Rausser – neues Herz und neue Liebe
Aus Aeschbacher vom 27.01.2005.
abspielen. Laufzeit 15 Minuten 12 Sekunden.

Er kommt als Einziger als Empfänger für das Herz einer Spenderin in Frage. «Dass ich das Herz einer Frau erhalten habe, finde ich doppelt gut, denn Frauen sind in vieler Hinsicht gescheiter als wir Männer». Mit dem neuen Herzen findet er während des langen Spitalaufenthalts auch eine neue Liebe. «Ursula musste mich fast täglich pflegen und ich fand sie sehr sympathisch».

Unauffällig, aber erstaunlich

Die Sympathie beruht auf Gegenseitigkeit, so dass Fernand «Sepp» Rausser seine Ursula später zum Traualtar führt. Gemeinsam führt das Ehepaar seit über zehn Jahren den Wegwarte-Verlag. Mit dem Verlag hat sich Fernand Rausser einen Traum erfüllt. Hier kann er frei arbeiten und Bücher veröffentlichen, die seine Bescheidenheit spiegeln. Äusserlich unauffällig, bei näherem Hinsehen aber Staunen erwecken. Genauso wie die Namensgeberin für den Verlag: die bezaubernde Wegwarte.

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