«Ich habe Winnetou viel zu verdanken», gibt Pierre Brice zu. Als «König der Apachen» ritt er in elf Filmen über die Kinoleinwand und wurde damit einem Millionenpublikum bekannt. Wenn man ehrlich ist, gleicht Pierre Brice einem Indianer allerdings in etwa so wie ein Chinese einem Schweden.
Dennoch war sich das Publikum von Anbeginn einig, dass Brice genau die Eigenschaften verkörpert, die ein Winnetou eben zu verkörpern hat: Eine stolze Erscheinung von schlanker Statur mit kantigen Gesichtszügen.
Alles begann im Dezember 1962 mit dem deutschen Kinofilm «Der Schatz im Silbersee». Innerhalb weniger Monate wurde Pierre Brice zum beliebtesten Filmschauspieler im deutschsprachigen Raum.
Die heile Welt, in der das Gute siegt und das Böse bestraft wird, erfüllte den Wunsch des Publikums nach Romantik und mythenhaften Erzählungen.
Auch privat ein Winnetou
Brice spielte die Figur des mutigen Apachen aber nicht nur auf der Leinwand, er gab Winnetou auch seine persönliche Note. Gleichfalls liess er sich durch Winnetou beeinflussen und sah sich fortan in einer Vorbildrolle. Über Pierre Brice lassen sich demnach auch keine negativen Schlagzeilen finden.
Der Bretone lebt zurückgezogen und zufrieden mit seiner Ehepartnerin auf einem Landsitz in der Nähe von Paris. Hier umsorgt er seine zahlreichen Hunde, Schafe und Pferde und engagiert sich als Botschafter für die UNICEF. Für 2014 plant er den Umzug nach Garmisch-Partenkirchen.
Das einzige was Pierre Brice an seiner Karriere missfällt ist, dass er nach Winnetou keine weiteren Erfolge erzielen konnte. So gesehen eröffnete ihm der «Häuptling der Apachen» so manche Tür zum Ruhm, während sich gleichzeitig weitere Türen für immer verschlossen.