Mit seinem Orchester verkaufte er zwischen 1957 und 1998 weit über 50 Millionen Langspielplatten. Sein Markenzeichen: den Klang von Trompeten und Posaunen liess Ray Conniff von Frauen- und Männerstimmen imitieren. Damit schuf er ein erfolgreiches Musikkonzept. Seine Musik ist noch heute regelmässig auf der SRF Musikwelle zu hören.
Kaugummi als Eisbrecher
Wenig bekannt ist Conniffs Bezug zur Schweiz. Seine dritte Frau Vera Schmidheiny stammte aus Basel. Ihre Grosseltern lebten in Pratteln im Baselbiet. Zur ersten Begegnung mit Ray kam es in einer Kirche in den USA. Vera arbeitete als Reiseleiterin in Nizza und war der Einladung einer amerikanischen Touristin in die Staaten gefolgt.
Etwas uncharmant soll sie Ray darauf hingewiesen haben, dass sie ohne Kaugummi im Mund doch viel besser aussehen würde. Dies war zumindest ein Eisbrecher, der die beiden letztlich zusammenbrachte.
Ray Conniffs Haus im Dorfkern von Pratteln
Vera wurde in der Folge Conniffs dritte Frau. Seinen Hauptwohnsitz hatte das Paar in Hollywood. Sie waren aber aufgrund von Veras Wurzeln oft in Pratteln zu Besuch. Ende der 1970er-Jahre erwarben sie sogar ein altes Bauernhaus im Dorfkern von Pratteln.
Eigentlich war das Gebäude baufällig. Conniff rettete es sozusagen vor dem Abriss. Noch heute ist d as Haus am Steinenweg 1 als Ray Conniff-Haus bekannt.
Sessions mit den Dorfmusikanten
Wenn Conniff in Pratteln weilte, war er oft im Restaurant Schützenstube anzutreffen. Das Lokal war auch Stammbeiz der Musikgesellschaft Pratteln. So kam es immer wieder zu musikalischen Begegnungen.
Xandy Dill, ein langjähriges Mitglied der Dorfmusikanten, erinnert sich: «Immer waren unsere Instrumente dabei. Ray schnappte sich gerne eine unserer Posaunen, nahm sein Mundstück aus dem Hosensack und begann zu spielen.» Die Prattler Dorfmusikanten ihrerseits liebten es zu improvisieren. So kam es jeweils zu intensiven Musik-Sessions.
Die Frau auf den Plattenhüllen
Vera Schmidheiny war eine ausgesprochen schöne Frau und wurde auf der Strasse oft angesprochen. So berichtet es ihre Tante Irma Rieder. Die mittlerweile 88-Jährige war damals öfters mit Vera gemeinsam im Ausgang. Ray Conniff wiederum war stolz, seine Frau der Öffentlichkeit zu präsentieren. Deshalb war Vera auch auf diversen seiner Album-Covers abgebildet.
Haus wird Kulturdenkmal
Ray Conniff starb 2002 im Alter von 86 Jahren. Vera lebte nach seinem Tod weiterhin in den Hollywood Hills. Bis zu ihrem Tod 2018 war sie aber sporadisch immer wieder in Pratteln zu Besuch. Das Bauernhaus im Dorfkern wurde unterdessen verkauft. Der Kanton Basel-Landschaft hat es ins Inventar der geschützten Kulturdenkmäler aufgenommen.