Erstaunlich ist, dass ihre Videos ohne jeglichen Firlefanz auskommen. Man sieht Sarah Brunner von der Seite an der Kirchenorgel sitzen. Keine trendigen Kameraschwenker, kein ausgeklügeltes Lichtsetting, einfach nur Sarah und ihre Orgel – das alleine reicht aber schon aus, um die Viewer bei der Stange zu halten.
Faszinierend ist, wie flink und wendig die ausgebildete Organistin mit vollem Einsatz von Händen und Füssen ihrem Instrument herrliche Klänge entlockt. Ausserdem belässt sie es nicht bei gewohnten Melodien von Bach und Co., sondern überrascht mit Titeln wie «White Christmas» einem Michael Jackson-Medley oder Filmmusik von Ennio Morricone.
Youtube als Notlösung
Verantwortlich für ihr Youtube-Projekt war der Lockdown vor zwei Jahren. Der anfängliche Schock sass tief. Plötzlich waren keine Live-Konzerte mehr möglich. Ein Online-Projekt bot sich also an. Nachdem ihr erstes Video bereits auf viel Resonanz gestossen war, fühlte sich Brunner richtig angespornt. Jede Woche lieferte sie neue Orgel-Darbietungen. Viele davon auch mit Unterstützung von musikalischen Gästen.
Die populäre Musik ist halt leichter verständlich.
Mittlerweile ist sie weit über ihren Heimatkanton Wallis hinaus bekannt. Diese zusätzliche Bekanntheit beschert ihr immer wieder neue Engagements.
Fundierte Ausbildung
Sarah Brunner studierte an der Hochschule Luzern Kirchenmusik, Orgel. Mit Auszeichnung schloss sie 2008 das Lehrdiplom und 2009 das Konzertdiplom Orgel und Chorleitung ab. Ihr Studium für Orgel setzte sie an der Universität der Künste Berlin fort, das sie im Sommer 2011 mit Erfolg abschloss. Des Weiteren besuchte sie diverse Meisterkurse. Von 2011 bis 2017 war Sarah Brunner Kirchenmusikerin und Stellvertreterin des Musikdirektors in Visp. Sie wirkt als freischaffende Musikerin und seit 2015 als Organistin in der Petruskirche in Bern.
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Neue Pläne
Nebst ihrer musikalischen Tätigkeit will die innovative Musikerin ihre Fühler nun auch in Richtung Journalismus ausstrecken. Beim Walliser Radio Rottu übernimmt sie eine Stelle als Redaktorin – womöglich auch eine Idee, die sich während der Corona-Pandemie herauskristallisierte.