Am 22. April 1978 wurde der Saal des Restaurants Bären in Allschwil BL extra zum Aufnahmestudio umfunktioniert. Genau hier war es, wo die berühmte Aufnahme des «Schacher Seppli» mit Ruedi Rymann entstand. Das Volkslied allerdings wurde bereits 1925 komponiert.
Die Geschichte über den bis vor die Himmelspforte bescheiden gebliebenen, armen Bauern, und nicht zuletzt die eindrückliche Interpretation Ruedi Rymanns, verschaffte Eindruck beim Publikum. Ursprünglich als Lückenfüller für eine Schallplatte konzipiert, entwickelte sich «Dr Schacher Seppli» vom Geheimtipp zum Gassenhauer.
Der ideale «Schacher Seppli»
Ruedi Rymann selber verkörperte ganz unbeabsichtigt den idealen Typ eines «Schacher Seppli». Er wirkte so authentisch, dass er sogar auf der Strasse als «Schacher Seppli» angesprochen wurde oder entsprechend an ihn adressierte Briefe erhielt.
Für seine Verdienste wurde Ruedi Rymann (1933-2008) sogar mit dem Ehrenbürgerstatus seiner Heimatgemeinde Giswil ausgezeichnet – widerwillig wohlgemerkt. So soll er gesagt haben «Die von der Gemeinde drängten mich ja dazu die Auszeichnung anzunehmen!» Wahrscheinlich eher gespielte Bescheidenheit, denn letztlich freute er sich dennoch darüber – genauso wie über den Obwaldner Kulturpreis. Aber wiederum verkörperte er durch seine Bescheidenheit die Rolle des «Schacher Seppli» perfekt.
Rymanns Vermächtnis
Trotz seiner grossen Erfolge blieb er stets bescheiden. Für seine bekanntesten Lieder «Dr Gemsjäger» – welches aus seiner eigenen Feder stammt – sowie «Dr Schacher Seppli» erhielt er sogar jeweils eine goldene Schallplatte. Rymann verstarb 75-jährig am 10. September 2008 an den Folgen einer Krebserkrankung. Als Schacher Seppli hat er sich selber ein musikalisches Vermächtnis geschaffen. Giswil ehrte den beliebten Jodler zusätzlich durch eine Statue die fortan am Schacher Seppli-Weg die Spaziergänger grüsst.